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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00940-017-0583-7.pdf
Fischgift mit Potenzial zum Analgetikum
Schmerzmedizin
Fischgift mit Potenzial zum Analgetikum
Entdeckung im Ozean
— Kleine Fische aus dem Pazi k lassen
Mediziner auf die Entwicklung neuer
Schmerzmittel hoŒen.
Säbelzahnschleim sche (Nemophini) der Gattung
Meiacanthus können einer Studie zufolge Angreifer
mit einem einzigartigen Gift lähmen, das
ähnlich wie Heroin wirkt. Die Giftdrüsen
sind in verlängerten bogenförmigen
Eckzähnen im Unterkiefer versteckt, wie das
Forscherteam um Bryan Fry von der
University of Queensland schreibt (Curr Biol
2017;27(10):1549–50). „Der Fisch spritzt
anderen Fischen sogenannte opiatartige
Peptide, die Schmerz eher hemmen als
verursachen“, wird Fry in einer Mitteilung
seiner Universität zitiert. Das sei äußerst
ungewöhnlich. Höchstwahrscheinlich lässt
die Beiß-Attacke den Blutdruck sinken, die
Opfer werden in ihren Bewegungen
deutlich langsamer und wirken benommen.
„Indem sie Angreifer abbremsen, haben die
Säbelzahnschleim sche eine Chance zu
entkommen“, erläutert Fry.
Das einzigartige Gift von Meiacanthus, der
unter anderem in KorallenriŒen wie dem
Great Barrier Reef lebt, könne
möglicherweise zur Entwicklung neuer Schmerzmittel
verwendet werden, sagt Fry. (dpa)
Cluster-Kopfschmerz
— Der Cluster-Kopfschmerz kann durch
einen Nervenschrittmacher gelindert
werden, berichtet die Deutsche
Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC).
Der Schrittmacher von der Größe eines
Fingernagels werde durch eine Wand
der Mundhöhle hindurch in der Nähe
des Ganglion sphenopalatinum (SPG)
befestigt. „Der Patient kann dann nach
der Operation den SPG-Stimulator mit
einer Fernbedienung an der Wange
aktivieren und damit den
Cluster-Kopfschmerz abschwächen“, wird Professor
Thomas Klenzner vom Uniklinikum
Düsseldorf in der Mitteilung zitiert.
In der Studie Pathway CH-1 habe die
SPG-Stimulationstherapie den Schmerz
bei zwei Dritteln der Patienten
beseitigen oder die Dauer der Attacken
verkürzen sowie die Anzahl der
Schmerzattacken vermindern können.
Langzeitbeobachtungen zeigen, dass die
Behandlung nachhaltig wirkt.
Weltweit sind laut Klenzner bereits 400
Patienten operiert worden, darunter
zehn in Düsseldorf. Die Erfahrungen hier
seien gut. Alle Patienten haben die
Implantation laut Klenzner im
Wesentlichen gut toleriert: „Vier Wochen nach
der Operation berichteten die Patienten
über einen Rückgang der
Anfallshäu gkeit und der Schmerzstärke.“ Der
Experte ist sich sicher: „Die SPG-Stimulation
wird ihren Platz in der klinischen
Versorgung nden.“ (eb)
— Die Unternehmen Grünenthal und
23andMe wollen in einer gemeinsamen
Studie die Genetik von Schmerz erforschen.
Dadurch sollen neue
Behandlungsmethoden für Patienten identi ziert werden. Die
Studie sei eine der größten ihrer Art, um
Daten zu Genetik und Schmerz
zusammenzuführen.
In die Studie werden 20.000 Teilnehmer aus
den USA aufgenommen. 23andMe, ein
Unternehmen für individuelle Gendiagnostik,
wird teilnahmeberechtigte, bereits
genotypisierte Patienten einladen, an der Studie
teilzunehmen und über ihre
Schmerzerfahrungen in einem Online-Fragebogen
Auskunft zu geben. Darüber hinaus werden die
Teilnehmer gebeten, einen
Kälteschmerztest selbst durchzuführen, um ihre
Schmerztoleranz zu ermitteln.
Mit den Daten wollen die Initiatoren mehr
über die Unterschiede erfahren, wie
Menschen Schmerz erleben und mit welchen
zielgerichteten Therapien Schmerzen am
wirkungsvollsten zu behandeln sind. (eb) (...truncated)