Saarbrücken, Freitag, 13. März 2015

MMW - Fortschritte der Medizin, Jun 2017

dpa, rb

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Saarbrücken, Freitag, 13. März 2015

MMW Fortschritte der Medizin Nützliche Eigeninitiative Mehr als Appelle an die Politik bewirkt womöglich ärztliche Eigeninitiative. In Australien beispielsweise existiert eine solche Initiative seit fast zehn Jahren. Das Royal Australian College of General Practitioners hat bereits 2008 einen Leitfaden herausgegeben, der im vergangenen Jahr in überarbeiteter Fassung publiziert worden ist [6]. Auf fast 90 Seiten widmet er sich dezidiert dem ¡ema „Prävention und Management von Gewalt durch Patienten“ und spannt damit die Richtschnur für ein Sicherheitsprogramm für Allgemeinärzte. Auch hierzulande hat die Ärztescha® reagiert. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns etwa bietet Florian Vorderwülbecke mehrmals jährlich Kurse unter dem Titel „Sicher im Ärztlichen Bereitscha®sdienst“ an, in denen psychologisch tätige Mitarbeiter der Polizei mitwirken (www.kvb.de/ leadmin/kvb/dokumente/Praxis/Fortbildung/KVB-Handzettel-Fortbildung-Sicher-beim-Hausbesuch-2017.pdf). Hier wird in Rollenspielen geübt, kritische Situationen zu meistern, verbal zu deeskalieren und ein Gefahrenbewusstsein zu entwickeln. Dazu gehören Tipps wie jener, vor Hausbesuchen aus sicherer Entfernung telefonisch anzufragen, wer sich außer dem Patienten sonst noch in der Wohnung be nde. Praktische Übungen ergänzen das Programm. Und die Au†orderung „Bitte entsprechende Kleidung mitbringen“ gibt schon einen Hinweis, worum es dabei geht - obwohl es laut Vorderwülbecke nicht das Ziel ist, in den Kursen Kung-Fu oder Selbstverteidigung zu lernen. Andernorts wurden ähnliche Trainingskurse konzipiert, beispielsweise in Brandenburg (www.kvbb.de/praxis/ fortbildung/maerkischer-praxistag/programm/modul-8/) und Berlin (www.ge- Werden Hausärzte von Politik und Gesellschaft allein gelassen? - Am Vormittag betritt ein 44-jähriger ehemaliger Patient eine Gemeinschaftspraxis für Neurologie und Psychiatrie. Dort arbeitet seit zwölf Jahren eine inzwischen 52-Jährige als niedergelassene Fachärztin. Der Mann verlangt, die Ärztin zu sprechen. Als dies nicht möglich ist, verlässt er die Praxis wieder. Kurz darauf, gegen elf Uhr, kehrt er zurück. Als er am Empfangstresen die Ärztin sieht, zückt er eine Pistole vom Kaliber 9 mm und gibt acht Schüsse auf sie ab. Danach flüchtet er. Die Ärztin stirbt noch am Tatort. Der Todesschütze wird kurz darauf gefasst, die Waffe in einem Mülleimer sichergestellt. Im späteren Prozess bescheinigt ein Gutachten dem Mann eine paranoid-halluzinatorische Schizophrenie. Die Richter am Landgericht Saarbrücken ordnen seine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie an. seit 30. Mai in Kra® [5]. Von Ärzten im Notfall- oder Bereitscha®sdienst steht darin kein Wort. (...truncated)


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dpa, rb. Saarbrücken, Freitag, 13. März 2015, MMW - Fortschritte der Medizin, 2017, pp. 13-13, Volume 159, Issue 11, DOI: 10.1007/s15006-017-9759-2