BIBB-Bericht 2017: Ausbildung in Praxen ist beliebt
Im Focus Onkologie
Mehr E zienz durch Apps & Co im Praxisalltag
BIBB-Bericht 2017: Ausbildung in Praxen ist beliebt
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R weltweit soll es mittlerweile geben.
und 400.000 medizinische Apps
Die von Experten genannten Zahlen
wirken in ihrer enormen Dimension fast
willkürlich gewählt. Doch für Ärzte und
ihre Patienten ist eine andere Frage
entscheidend: Welche Apps können für
Ärzte und/oder Patienten tatsächlich
hilfreich sein? Prof. Christian Schmidt,
Ärztlicher Direktor und Vorstand der
Universitätsklinik Rostock, brachte
während einer
Fortbildungsveranstaltung im April 2017 im Magdeburger
Haus der Heilberufe etwas Licht ins
Dunkel.
Dass Patienten in den USA ihre
Patientenakten in Apps herunterladen oder
Mediziner in „Ärzte-Communities“
konkrete Fälle, teilweise anhand von
Fotos oder Röntgenbildern, diskutieren,
mag dort normal sein. Im Land der un
begrenzten Möglichkeiten schicke
mittlerweile schließlich auch schon so
mancher Kühlschrank seine Bestellung an
den Supermarkt, wenn die Milch
ausgegangen ist. Aber im Datenschützerland
Deutschland? „Kann uns dieser ganze
digitale Kram wirklich helfen?“ Mit
dieser provokanten Frage nahm Schmidt
einigen kritisch eingestellten Teilnehmern
an der von der Deutschen
Apothekerund Ärztebank (apoBank) organisierten
Fortbildung gleich den Wind aus den
Segeln.
Eingeladen hatte die apoBank zum
oeema „Digital Health in der Medizin.
Apps und Wearables im Alltag“ Ärzte,
Zahnärzte und Psychotherapeuten sowie
Apotheker und Veterinärmediziner.
Kooperationspartner der Veranstaltung
waren der Verband der leitenden
Krankenhausärzte Deutschlands und die
Ärztekammer Sachsen-Anhalt.
Digitalisierung bei
unaufhaltsamer Mehrarbeit
Sicher sei, so Referent Prof. Schmidt,
dass die Digitalisierung um Ärzte keinen
Bogen machen wird. In den kommenden
Jahren werden immer weniger
Menschen in der Versorgung immer mehr
Leistungen erbringen müssen – auch in
der Medizin. Der steigenden Zahl an
Rentnern stehen immer weniger junge
Ärzte gegenüber. Viele von ihnen
bevorzugten Teilanstellungen in
Krankenhäusern und Praxen. Wie ist die dadurch
anfallende Mehrarbeit zu bewältigen?
Schmidt ist überzeugt:
„Produktivitätszuwachs lässt sich nur durch
Digitalisierung gewährleisten.“
Mit der richtigen App zu
Interdisziplinarität
Die richtigen Apps könnten Brücke zu
gelebter Interdisziplinarität sein. Dazu
gehörten zum Beispiel Apps wie
„Clinicalkey“, „Health Manager“, „Medical
Research“ oder „Work£ow
Management“:
— „Clinicalkey“ beispielsweise erlaube
einen schnellen Zugri¤ auf einen
großen Pool evidenzbasierter klinischer
Informationen zu Diagnostik und
Behandlung.
— Der „Health Manager“ dagegen helfe
Patienten, eigene Gesundheitswerte zu
erfassen und im Blick zu behalten.
— „Medical Research“ wiederum
„sammelt“ Patientendaten für
Wissenscha¦ler in der medizinischen
Forschung.
— Durch Work£ow-Management-Apps
könnten chronisch Kranke in
Verbindung mit digitalen Endgeräten
(Blutdruckmessgerät, EKG, Ergometer,
Waage etc.) besser überwacht werden.
Das sei eine Arbeitserleichterung für
Ärzte und zugleich ein Weg zu
gleichberechtigter, spezialisierter Versorgung in
Stadt und Land, betonte Schmidt.
Probleme sieht er noch in der Auswertung der
Daten£ut. Dank immer intelligenter
werdender Systeme sei jedoch absehbar,
dass kün¦ig lediglich abweichende
Werte angezeigt werden.
Apps, davon ist der Ärztliche Direktor
überzeugt, werden mehr und mehr zu
täglichen Begleitern. So könnten
Compliance Tools bestimmte
Patientengruppen an die Einnahme ihrer
Medikamente, Bewegung oder auch
Blutdruckmessungen erinnern. „Sowohl Ärzte als auch
Patienten müssen für sich heraus§nden,
was für sie konkret Sinn macht und was
nicht.“ Helfend könnten hier KVen
durch die Entwicklung eigener Apps
einspringen. „Aber die tun sich sehr schwer
damit.“
Noch mehr Robotik wird kommen
Wie Apps in den Alltag, so werden auch
immer mehr OP-Roboter in Kliniken
einziehen. „Kann ein Arzt 500 Eingri¤e
eines bestimmten Verfahrens vorweisen,
grei¦ der Roboter auf Erfahrungen von
80.000 und mehr zurück“, so der
Universitätsmediziner.
Der Anfang sei gemacht: Robotik
stehe bereits heute für schonendere
Operationen, sichere Biopsien oder genauere
Ergebnisse beim Fräsen künstlicher
Hü¦en. Schmidt: „Ob wir es wahrhaben
wollen oder nicht: Der schwächste Punkt
in der Kette ist bei manchen Tätigkeiten
tatsächlich der Mensch.“
Wie schon in den Jahren zuvor, wurde auch 2016 ein Drittel aller neuen
Ausbildungsverträge in nur zehn Berufen abgeschlossen. Dabei zeigen sich die Arztpraxen in
Deutschland als durchaus attraktive Arbeitgeber: Sie erreichen immerhin mit 15.822
neu abgeschlossenen Verträgen mit angehenden Medizinischen Fachangestellten
(MFA) Rang 6. Das geht aus dem aktuellen Berufsbildungsbericht 2017 hervor, den das
Bundeskabinett vor Kurzem in Berlin verabschiedet hat. Nur auf weibliche
Auszubildende bezogen, erreicht die Ausbildung zur MFA sogar Rang 2 – 15.465 der
Neuverträge wurden nämlich mit jungen Frauen abgeschlossen. Erhoben werden die Daten vo (...truncated)