Notwendig: Personaluntergrenzen für die Pflege
Häusliche Krankenp ege gleichstellen Gefordert wird von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Anerkennung der Tariƒindung nicht nur im SGB XI, sondern auch bei der Häuslichen Kran - kenpˆege nach dem SGB V. Dem kann sich der DPR anschließen. Auch die Bezahlung von Gehältern für die Häusliche Krankenpˆege müsse bis zur Höhe des Tariˆohns bei nichttarifgebundenen Einrichtungen als wirtscha'lich anerkannt werden. Hierzu bedürfe es klarer Regelungen für die Re“nanzierung die - ser Forderung, so der DPR.
Umschulungen sind wichtiger Beitrag
Gefragt nach den Möglichkeiten von
Quereinsteigern, sich im Bereich Pˆege
umschulen zu lassen, verwies Meißner
auf eine Statistik der Bundesagentur für
Arbeit. Diese komme zum Schluss, dass
zwischen 2010 und 2015 die
Weiterbildungen bzw. die Umschulungen im Be
reich der Pˆege um rund 10.000
Abschlüsse angestiegen seien.
Man könne daher aus Sicht des DPR
sagen, dass die Umschulungsešekte in den
Fachberufen der Pˆege zu guten Ešekten
auf dem Arbeitsmarkt führen. Gerade
auch in der Langzeitpˆege und der
ambulanten Pˆege seien die Zahlen von
Pˆegehelferinnen und Pˆegehelfern, die sich
über ihre Berufserfahrung für einen
Pˆegefachberuf entscheiden, ein wichtiger
Beitrag zur Bewältigung des
Fachkrä’emangels in der Pˆege. Aus Sicht des DPR
seien die Förderungen durch die
Arbeitsagenturen und die Unterstützung der
auszubildenden Betriebe wesentliche
Faktoren erfolgreicher
Umschulungsmaßnahmen, sagte Meißner weiter.
Fachkraftmangel wird immer prekärer
Deutlich wurde in der Anhörung, dass
der in der Pˆege bestehende
Personalmangel zu einer Arbeitsverdichtung
führe, in dessen Folge es zu Konˆikten am
Arbeitsplatz und in vielen Fällen zur Au-f
gabe des Jobs komme, was das
Personalproblem wiederum verschärfe. Die
Experten der Anhörung merkten zudem an,
dass es aktuell auf dem Arbeitsmarkt zu
wenige Pˆegefachkrä’e gibt, die in
Krankenhäusern, Altenheimen oder
Pˆegediensten angestellt werden könnten. Trotz
des Personalmangels fehlten wirksame
gesetzgeberische Initiativen, um die
prekäre Lage in den Pˆegeeinrichtungen und
Krankenhäusern nachhaltig zu lösen,
kritisiert die Grünen-Fraktion in ihrem
Antrag. Dringend entwickelt, erprobt und
eingeführt werden müssten bundesweit
STELLUNGNAHME DES DPR
Notwendig: Personaluntergrenzen für die Pflege
Der Deutsche Pflegerat begrüßt die Einführung von Personaluntergrenzen für die
Pflege in pflegesensitiven Bereichen als einen wichtigen Schritt, um dem
allgemeinen Pflegebedarf in Krankenhäusern zukünftig besser gerecht werden zu können.
Die Rahmenbedingungen seien dabei so
auszugestalten, dass Anreize für einen
tatsächlichen Pflegepersonalaufbau in
den Krankenhäusern gesetzt werden.
„Personalverlagerungseffekte bis hin zu
einem Personalabbau müssen dabei
ausgeschlossen sein“, heißt es in der
Stellungnahme des Deutschen Pflegerats e.
V. (DPR) zur öffentlichen Anhörung des
Bundestagsausschusses für Gesundheit
zum Thema Pflegepersonaluntergrenzen
im Krankenhausbereich.
Der Deutsche P egerat fordert deshalb
eine ergänzende Formulierung im
Gesetzentwurf, die klarstellt, dass sich die
Personaluntergrenzen an den
Personalausstattungen orientieren sollen, die
oberhalb der heutigen mittleren
Personalausstattung der Krankenhäuser in der
P ege liegen.
„Es müssen Regelungen zur Festsetzung
von Personaluntergrenzen getro–en
werden, die einen tatsächlichen Anreiz
verbindliche
Personalbemessungsregelungen für Krankenhäuser sowie für die
ambulante und stationäre Pˆege. Zudem
müsse darauf hingewirkt werden, die
Arbeitsbedingungen der professionell
Pˆegenden zu verbessern, etwa durch
gesundheitsfördernde und altersgerechte
Arbeitsplätze sowie die bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
dip mit alarmierenden Zahlen
Alarmierende Zahlen präsentierte das
Deutsche Institut für angewandte
Pˆegeforschung (dip). Seit mehr als 20
Jahren müsse die Pˆege im Krankenhaus
„einen erheblichen Aderlass“ verkra’en.
In dieser Zeit habe es an den Kliniken e-i
nen gigantischen Umverteilungsprozess
zugunsten der Ärzte und zuungunsten
der Pˆegekrä’e gegeben.
Die Gesamtpersonalkosten für Ärzte
an Krankenhäusern seien seit 2005 um
80% gestiegen, für das Pˆegepersonal
hingegen nur um rund 25%. 2013 seien
erstmals die Gesamtpersonalkosten für
Ärzte an Kliniken höher ausgefallen als
die für das gesamte Pˆegepersonal.
Zudem weise, so das dip weiter, die
Bundesagentur für Arbeit schon seit Jahren in
fast allen Teilen Deutschlands einen
„leer gefegten“ Arbeitsmarkt aus.
www.bundestag.de;
www.deutscher-p egerat.de
zum Aufbau von P egepersonalstellen
scha–en“, betont der DPR hierzu weiter.
Kritisch sei eine Orientierung an den
Angaben zur Personalausstattung der
aktuellen Qualitätsberichte der
Krankenhäuser. Diese spiegelten den bekannten
Personalabbau und die unzureichende
Personalausstattung wider. In vielen
Fällen würde eine solche Orientierung zu
einer enormen Erhöhung der bereits heute
bestehenden Mehrbelastung für die P
ege führen.
www.deutscher-p egerat.de (...truncated)