Notwendig: Personaluntergrenzen für die Pflege

Heilberufe, Jun 2017

Springer Medizin

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Notwendig: Personaluntergrenzen für die Pflege

Häusliche Krankenp ege gleichstellen Gefordert wird von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Anerkennung der Tariƒindung nicht nur im SGB XI, sondern auch bei der Häuslichen Kran - kenpˆege nach dem SGB V. Dem kann sich der DPR anschließen. Auch die Bezahlung von Gehältern für die Häusliche Krankenpˆege müsse bis zur Höhe des Tariˆohns bei nichttarifgebundenen Einrichtungen als wirtscha'lich anerkannt werden. Hierzu bedürfe es klarer Regelungen für die Re“nanzierung die - ser Forderung, so der DPR. Umschulungen sind wichtiger Beitrag Gefragt nach den Möglichkeiten von Quereinsteigern, sich im Bereich Pˆege umschulen zu lassen, verwies Meißner auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Diese komme zum Schluss, dass zwischen 2010 und 2015 die Weiterbildungen bzw. die Umschulungen im Be reich der Pˆege um rund 10.000 Abschlüsse angestiegen seien. Man könne daher aus Sicht des DPR sagen, dass die Umschulungsešekte in den Fachberufen der Pˆege zu guten Ešekten auf dem Arbeitsmarkt führen. Gerade auch in der Langzeitpˆege und der ambulanten Pˆege seien die Zahlen von Pˆegehelferinnen und Pˆegehelfern, die sich über ihre Berufserfahrung für einen Pˆegefachberuf entscheiden, ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung des Fachkrä’emangels in der Pˆege. Aus Sicht des DPR seien die Förderungen durch die Arbeitsagenturen und die Unterstützung der auszubildenden Betriebe wesentliche Faktoren erfolgreicher Umschulungsmaßnahmen, sagte Meißner weiter. Fachkraftmangel wird immer prekärer Deutlich wurde in der Anhörung, dass der in der Pˆege bestehende Personalmangel zu einer Arbeitsverdichtung führe, in dessen Folge es zu Konˆikten am Arbeitsplatz und in vielen Fällen zur Au-f gabe des Jobs komme, was das Personalproblem wiederum verschärfe. Die Experten der Anhörung merkten zudem an, dass es aktuell auf dem Arbeitsmarkt zu wenige Pˆegefachkrä’e gibt, die in Krankenhäusern, Altenheimen oder Pˆegediensten angestellt werden könnten. Trotz des Personalmangels fehlten wirksame gesetzgeberische Initiativen, um die prekäre Lage in den Pˆegeeinrichtungen und Krankenhäusern nachhaltig zu lösen, kritisiert die Grünen-Fraktion in ihrem Antrag. Dringend entwickelt, erprobt und eingeführt werden müssten bundesweit STELLUNGNAHME DES DPR Notwendig: Personaluntergrenzen für die Pflege Der Deutsche Pflegerat begrüßt die Einführung von Personaluntergrenzen für die Pflege in pflegesensitiven Bereichen als einen wichtigen Schritt, um dem allgemeinen Pflegebedarf in Krankenhäusern zukünftig besser gerecht werden zu können. Die Rahmenbedingungen seien dabei so auszugestalten, dass Anreize für einen tatsächlichen Pflegepersonalaufbau in den Krankenhäusern gesetzt werden. „Personalverlagerungseffekte bis hin zu einem Personalabbau müssen dabei ausgeschlossen sein“, heißt es in der Stellungnahme des Deutschen Pflegerats e. V. (DPR) zur öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Gesundheit zum Thema Pflegepersonaluntergrenzen im Krankenhausbereich. Der Deutsche P egerat fordert deshalb eine ergänzende Formulierung im Gesetzentwurf, die klarstellt, dass sich die Personaluntergrenzen an den Personalausstattungen orientieren sollen, die oberhalb der heutigen mittleren Personalausstattung der Krankenhäuser in der P ege liegen. „Es müssen Regelungen zur Festsetzung von Personaluntergrenzen getro–en werden, die einen tatsächlichen Anreiz verbindliche Personalbemessungsregelungen für Krankenhäuser sowie für die ambulante und stationäre Pˆege. Zudem müsse darauf hingewirkt werden, die Arbeitsbedingungen der professionell Pˆegenden zu verbessern, etwa durch gesundheitsfördernde und altersgerechte Arbeitsplätze sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. dip mit alarmierenden Zahlen Alarmierende Zahlen präsentierte das Deutsche Institut für angewandte Pˆegeforschung (dip). Seit mehr als 20 Jahren müsse die Pˆege im Krankenhaus „einen erheblichen Aderlass“ verkra’en. In dieser Zeit habe es an den Kliniken e-i nen gigantischen Umverteilungsprozess zugunsten der Ärzte und zuungunsten der Pˆegekrä’e gegeben. Die Gesamtpersonalkosten für Ärzte an Krankenhäusern seien seit 2005 um 80% gestiegen, für das Pˆegepersonal hingegen nur um rund 25%. 2013 seien erstmals die Gesamtpersonalkosten für Ärzte an Kliniken höher ausgefallen als die für das gesamte Pˆegepersonal. Zudem weise, so das dip weiter, die Bundesagentur für Arbeit schon seit Jahren in fast allen Teilen Deutschlands einen „leer gefegten“ Arbeitsmarkt aus. www.bundestag.de; www.deutscher-p egerat.de zum Aufbau von P egepersonalstellen scha–en“, betont der DPR hierzu weiter. Kritisch sei eine Orientierung an den Angaben zur Personalausstattung der aktuellen Qualitätsberichte der Krankenhäuser. Diese spiegelten den bekannten Personalabbau und die unzureichende Personalausstattung wider. In vielen Fällen würde eine solche Orientierung zu einer enormen Erhöhung der bereits heute bestehenden Mehrbelastung für die P ege führen. www.deutscher-p egerat.de (...truncated)


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Springer Medizin. Notwendig: Personaluntergrenzen für die Pflege, Heilberufe, 2017, pp. 63-63, Volume 69, Issue 7-8, DOI: 10.1007/s00058-017-2926-0