A PDF file should load here. If you do not see its contents
the file may be temporarily unavailable at the journal website
or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.
Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00092-017-1606-3.pdf
Finanzielle Fördermittel sollen motivieren
Finanzielle Fördermittel sollen motivieren
0 Daniel Zehnich, Direktor Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik bei der Deutschen Apothekerund Ärztebank , apoBank
URO-NEWS 2017; 21 (9)
-
K im Gesundheitswesen kommt
deraum eine größere Veranstaltung
zeit um das ema intersektorale
Versorgung herum. Welche
Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um an der
Schnittstelle zwischen ambulanter und
stationärer Versorgung kooperieren zu
können, hat die Friedrich-Ebert-Sti ung
in einer Studie zusammengetragen:
— einheitliche Honorierung der
Leistungen unabhängig vom Ort der
Leistungserbringung,
— gemeinsame Klassi…kation der
Krankheiten und des medizinischen
Leistungsgeschehens und
— sektorübergreifend gestaltete
einheitliche Qualitätssicherung.
Vor allem diese Kernpunkte werden in
der kommenden Legislaturperiode mit
Sicherheit aufgegri‡en, ist sich Daniel
Zehnich von der apoBank sicher: „Dass
eine Verzahnung der
Versorgungslandscha kommt, ist inzwischen
gesundheitspolitischer Konsens, und wir gehen
davon aus, dass die ematik nach der
Bundestagswahl einen neuen Schub
bekommt. O‡en bleibt nur, in welchem
Zeitrahmen die Integration statt…nden
wird.“ Ärzte selbst setzen die Prioritäten
allerdings anders, wie die von der
apoBank durchgeführte Studie „Inside
Heilberuf “ zeigt: Nur 29 % der befragten
Fach- und 24% der Hausärzte hielten die
Vernetzung ambulanter und stationärer
Versorgung für vordringlich, wichtiger
waren Nachwuchssicherung,
Bürokratieabbau und Au™ebung der
Budgetierung in der Patientenversorgung.
Gebotene Chancen nutzen
Das Konkurrenzumfeld der Ärzte wird
sich verändern, wenn fach- und
sektorübergreifende Versorgungsstrukturen
weiter zunehmen. Niedergelassene
Ärzte sollten aber auch die Chancen nutzen,
indem sie die Entwicklung aktiv
mitgestalten, die sektorübergreifende
Zusammenarbeit in konkreten Projekten
umsetzen und neue Versorgungsmodelle
ausprobieren. Dafür stellt die Politik
Fördermittel im Innovationsfonds
bereit: jährlich 300 Millionen Euro bis
Nachgefragt
Kooperation bietet allen mehr Chancen als Nachteile
2019. Über 90 Projekte stehen bereits auf
der Förderliste.
In kleinem Maßstab praktiziert eine
Arztgruppe schon lange die
intersektorale Versorgung: die Belegärzte. Zwar
haben die belegärztlichen Operationen
laut KBV-Honorarbericht zwischen
2009 und 2014 um 27 % abgenommen,
was einerseits daran liegt, dass immer
mehr Operationen ambulant erbracht
werden. Jedoch haben sich auch die
Rahmenbedingungen für Belegärzte
verschlechtert, gerade nochmals zu
Jahresbeginn durch Änderungen bei den DRG.
Doch die KBV will das Belegarztsystem
weiterentwickeln und dabei auch
Hausärzte verstärkt einbeziehen. Hauke Gerlof
Intersektorale Versorgung
Der Ausbau einer reibungslosen sektorübergreifenden Versorgung
dürfte eines der großen Themen für das Gesundheitswesen in der
nächsten Legislaturperiode werden. Niedergelassene Ärzte pro…tieren,
wenn sie sich schon heute auf mögliche Änderungen einstellen.
Die intersektorale Versorgung
wird die Arbeit der Vertragsärzte
an vielen Stellen verändern. Doch
Angst müssen sie deshalb nicht
haben, meint Daniel Zehnich.
? Warum sollten sich niedergelassene
Ärzte für die sektorübergreifende
Versorgung interessieren?
Zehnich: Weil sie Veränderungen der
Rahmenbedingungen bedeutet, in denen
sie ihren Beruf ausüben. Die Änderungen
betreŒen die Abrechnung, die Abläufe in
den Praxen und dadurch auch die Erträge
der Praxen. Das Thema sollte also ganz
oben auf der Agenda der Ärzte stehen.
? Müssen die Ärzte denn Angst haben,
wenn die Grenzen zwischen den
Sektoren fallen?
Zehnich: De…nitiv nein! Kooperation und
Vernetzung bieten sowohl für Heilberu”er
als auch für Patienten mehr Chancen als
Nachteile. So gibt es immer wieder
Doppeluntersuchungen – eine bessere
Vernetzung würde das erübrigen und
Ressourcen sparen, die in andere ärztliche
Leistungen ”ießen könnten.
? Sind die Bedingungen für mehr
Vernetzung überhaupt förderlich? Was ist
mit dem Antikorruptionsgesetz?
Zehnich: Die generelle Herausforderung
ist in der Tat, dass patientenorientierte und
gesundheitsökonomisch sinnvolle
Kooperationskonzepte zur integrierten
Versorgung nicht unter Generalverdacht geraten.
Gerade für die Beziehungen zwischen
zuweisenden Ärzten und Kliniken wäre daher
mehr Rechtssicherheit förderlich. (...truncated)