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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15002-017-1191-6.pdf
MRT entlarvt Riesenzelltumor
Orthopädie & Rheuma
MRT entlarvt Riesenzelltumor
0 Dr. med. Peter Krapf Orthopädische Gemeinschaftspraxis Trier
n e g e ll o K d n u r e g r e b m A . rs e D , irr e T s i x a r p n e g t n ö R © Abb. 2: MRT rechtes Knie vom 21.1.2014
Anamnese
Am 17.1.2014 stellte sich ein damals
22-jähriger Student in meiner Praxis vor.
Er berichtete über einen Sturz auf das
rechte Knie circa sechs Wochen zuvor.
Seitdem leide er unter Schmerzen im
rechten Kniegelenk, die sich in den
zurückliegenden zwei Wochen erheblich
verstärkt hätten.
Klinischer Befund
Bei der Untersuchung des rechten
Kniegelenks fand sich ein
Patellaanpressund Verschiebeschmerz. Das Zeichen
nach Zohlen war positiv. Gelenkspalten
nicht druckdolent. Kein Rotations-,
Kantungs-, -Überbeuge- und
Überstreckschmerz, insofern auch keine
positive Meniskussymptomatik. Geringer
intraartikulärer Erguss. Ausreichend
fester Kollateralbandhalt, kein Anhalt
für eine vordere KreuzbandinsuŽzienz.
Die Beweglichkeit des Kniegelenks
betrug in Streckung/Beugung 0/5-10/130°.
Au•ällige Druckdolenzen über dem
medialen Femurcondylus bei etwas
vermehrter medialer Au—lappbarkeit.
Bildgebende Diagnostik
Die Sonogra˜e des rechten Kniegelenks
bestätigte den geringen intraartikulären
Erguss. Die Röntgenuntersuchung
zeigte einen normal weiten Gelenkspalt so
wie eine zystische Veränderung im
Bereich des medialen Femurcondylus (Pfeil
in Abb. 1). Die seitliche Aufnahme
offenbarte eine angedeutete
Haglund-Delle, die Tangentialaufnahme eine
Patelladysplasie Typ Wiberg II.
Aufgrund des pathologischen
Röntgenbefundes und der au•älligen
Schmerzsymptomatik über dem
medialen Femurcondylus erfolgte am 21.4.2014
eine Magnetresonanztomogra˜e (MRT)
des rechten Kniegelenks. Es fand sich
eine große (circa 54 × 42 mm)
osteodestruktive Raumforderung am medialen
Femurkondylus (Abb. 2), welche die
Kortikalis nach medial und hier
vorwiegend ventral deutlich ausgedünnt und
zerstört hatte.
Therapie und Verlauf
Der Patient wurde umgehend in eine
Spezialklinik eingewiesen, wo aus der
unklaren Raumforderung des rechten Knies
eine Probenentnahme stattfand. Im
Rahmen der nachfolgenden Mobilisierung
kam es zu einem erneuten Sturzereignis,
bei dem sich der junge Mann eine
pathologische distale Femurfraktur zuzog, die
mit einer Verbundplattenosteosynthese
versorgt wurde. Die Biopsie ergab den
histopathologischen Nachweis eines
Riesenzelltumors (Osteoklastom).
Da es im weiteren Verlauf zu einem
Rezidiv des Tumors kam, wurde dem
Patienten am 10.9.2015 zementfrei eine
MUTARS® (Modular Universal Tumor
And Revision System)-Endoprothese
implantiert (Abb. 3). Eine zuletzt am
6.3.2017 durchgeführte Kontroll-MRT
ergab keinen Hinweis auf ein erneutes
Rezidiv des Osteoklastoms. Bei noch
bestehender Funktionseinschränkung des
rechten Kniegelenkes ist weiterhin
Physiotherapie angezeigt. Sein
zwischenzeitlich unterbrochenes Studium hat der
junge Mann wieder aufgenommen.
f
p
a
r
K
©
Abb. 1: Röntgen rechtes Knie
vom 17.1.2014 (...truncated)