MRT entlarvt Riesenzelltumor

Orthopädie & Rheuma, Aug 2017

Dr. med. Peter Krapf

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MRT entlarvt Riesenzelltumor

Orthopädie & Rheuma MRT entlarvt Riesenzelltumor 0 Dr. med. Peter Krapf Orthopädische Gemeinschaftspraxis Trier n e g e ll o K d n u r e g r e b m A . rs e D , irr e T s i x a r p n e g t n ö R © Abb. 2: MRT rechtes Knie vom 21.1.2014 Anamnese Am 17.1.2014 stellte sich ein damals 22-jähriger Student in meiner Praxis vor. Er berichtete über einen Sturz auf das rechte Knie circa sechs Wochen zuvor. Seitdem leide er unter Schmerzen im rechten Kniegelenk, die sich in den zurückliegenden zwei Wochen erheblich verstärkt hätten. Klinischer Befund Bei der Untersuchung des rechten Kniegelenks fand sich ein Patellaanpressund Verschiebeschmerz. Das Zeichen nach Zohlen war positiv. Gelenkspalten nicht druckdolent. Kein Rotations-, Kantungs-, -Überbeuge- und Überstreckschmerz, insofern auch keine positive Meniskussymptomatik. Geringer intraartikulärer Erguss. Ausreichend fester Kollateralbandhalt, kein Anhalt für eine vordere KreuzbandinsuŽzienz. Die Beweglichkeit des Kniegelenks betrug in Streckung/Beugung 0/5-10/130°. Au•ällige Druckdolenzen über dem medialen Femurcondylus bei etwas vermehrter medialer Au—lappbarkeit. Bildgebende Diagnostik Die Sonogra˜e des rechten Kniegelenks bestätigte den geringen intraartikulären Erguss. Die Röntgenuntersuchung zeigte einen normal weiten Gelenkspalt so wie eine zystische Veränderung im Bereich des medialen Femurcondylus (Pfeil in Abb. 1). Die seitliche Aufnahme offenbarte eine angedeutete Haglund-Delle, die Tangentialaufnahme eine Patelladysplasie Typ Wiberg II. Aufgrund des pathologischen Röntgenbefundes und der au•älligen Schmerzsymptomatik über dem medialen Femurcondylus erfolgte am 21.4.2014 eine Magnetresonanztomogra˜e (MRT) des rechten Kniegelenks. Es fand sich eine große (circa 54 × 42 mm) osteodestruktive Raumforderung am medialen Femurkondylus (Abb. 2), welche die Kortikalis nach medial und hier vorwiegend ventral deutlich ausgedünnt und zerstört hatte. Therapie und Verlauf Der Patient wurde umgehend in eine Spezialklinik eingewiesen, wo aus der unklaren Raumforderung des rechten Knies eine Probenentnahme stattfand. Im Rahmen der nachfolgenden Mobilisierung kam es zu einem erneuten Sturzereignis, bei dem sich der junge Mann eine pathologische distale Femurfraktur zuzog, die mit einer Verbundplattenosteosynthese versorgt wurde. Die Biopsie ergab den histopathologischen Nachweis eines Riesenzelltumors (Osteoklastom). Da es im weiteren Verlauf zu einem Rezidiv des Tumors kam, wurde dem Patienten am 10.9.2015 zementfrei eine MUTARS® (Modular Universal Tumor And Revision System)-Endoprothese implantiert (Abb. 3). Eine zuletzt am 6.3.2017 durchgeführte Kontroll-MRT ergab keinen Hinweis auf ein erneutes Rezidiv des Osteoklastoms. Bei noch bestehender Funktionseinschränkung des rechten Kniegelenkes ist weiterhin Physiotherapie angezeigt. Sein zwischenzeitlich unterbrochenes Studium hat der junge Mann wieder aufgenommen. f p a r K © Abb. 1: Röntgen rechtes Knie vom 17.1.2014 (...truncated)


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Dr. med. Peter Krapf. MRT entlarvt Riesenzelltumor, Orthopädie & Rheuma, 2017, pp. 70-70, Volume 20, Issue 4, DOI: 10.1007/s15002-017-1191-6