Psoriasis: Biologika im Langzeitvergleich

hautnah dermatologie, Sep 2017

Peter Leiner

A PDF file should load here. If you do not see its contents the file may be temporarily unavailable at the journal website or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.

Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15012-017-2514-7.pdf

Psoriasis: Biologika im Langzeitvergleich

Psoriasis: Biologika im Langzeitvergleich Ein 46-jähriger Mann mit entgleistem Typ-2-Diabetes und alkoholischer Hepatopathie suchte wegen einer schmerzhaften Schwellung des Skrotums und der Perinealregion eine Nothilfe auf. Die Körpertemperatur lag bei 37,7 °C, die Herzfrequenz betrug 130/min und der Blutdruck 97/61 mmHg. Die Haut im Bereich des Skrotums und des Perineums war dunkel verfärbt und - Dhaben kontinuierlich erfasste Daermatologen aus den Niederlanden ten der bei Psoriasis am häu gsten verschriebenen Biologika ausgewertet, die seit 2005 im BioCAPTURE-Register dokumentiert werden. Die Daten wurden zu Beginn des Studienzeitraums erhoben sowie sechs und zwölf Wochen später, dann alle drei Monate für ein Jahr und danach alle drei bis sechs Monate. Der Erfolg der jeweiligen Behandlung wurde anhand des Verlaufs der PASIWerte sowie anhand der erreichten PASI75-Reduktion im Vergleich zum Studienbeginn beurteilt. Um das Ansprechen auf die Behandlung zu beurteilen, wendeten die Ärzte die „multilevel linear regression analyses“ (MLRA) und die „generalized estimating equation analyses“ (GEE) an. Dabei erfolgt unter anderem eine Mehrebenenregressionsanalyse, bei der berücksichtigt wird, dass bei einem Patienten mehrere ™erapieepisoden vorkommen. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse um Störfaktoren bereinigt. Für die MLRA-Berechnungen wurden insgesamt 513 ™erapieepisoden bei 356 Patienten berücksichtigt. 178 ™erapieepisoden ent elen auf Adalimumab, 245 auf Etanercept und 90 auf Ustekinumab. In die GEE-Analyse wurden 483 ™erapieepisoden einbezogen. Im Median lag der PASI zu Studienbeginn bei 13,1, also ähnlich hoch wie in anderen Registern für Psoriasispatienten. Die höchste ™erapiee£ektivität über fünf Jahre stellten die Ärzte bei Behandlung mit Ustekinumab fest. Mithilfe der GEE-Analyse ermittelten sie für Adalimumab und Ustekinumab eine größere Wahrscheinlichkeit, nach einem Jahr Behandlung ein PASI-75-Ansprechen zu erzielen als mit Etanercept. Und: Eine höhere Dosierung als empfohlen wurde sowohl nach einem Jahr als auch nach fünf Jahren bei mehr Patienten verabreicht, die Etanercept erhielten, als bei Patienten, die mit den anderen beiden Biologika therapiert wurden. Das war nach einem Jahr mit Adalimumab bei 31,5%, mit Etanercept bei 55,1% und mit Ustekinumab bei nur 17% der Patienten der Fall. Nach fünf Jahren lag der Anteil ähnlich hoch: mit Adalimumab bei 39,3%, mit Etanercept bei 71,4% und mit Ustekinumab bei 24%. Das entspricht den Beobachtungen in ihrer systematischen Übersicht aus dem vergangenen Jahr, wie die Ärzte berichten. Die Unterschiede zwischen den Gruppen sind signi kant. Die therapeutische Wirksamkeit höherer Dosen der Biologika sei über den gesamten Studienzeitraum ähnlich gewesen, so die Autoren. Die Studienergebnisse müssten jedoch noch in anderen prospektiven Studien zur Anwendung der Präparate in der täglichen Praxis bestätigt werden. Fazit: Bei Patienten mit Psoriasis hat die Behandlung mit Ustekinumab im Vergleich zu Etanercept die höchste Fünfjahrese£ektivität, beurteilt mithilfe des PASI. Zudem ist nach einem Jahr die Wahrscheinlichkeit für ein PASI-75Ansprechen durch eine Behandlung mit Adalimumab oder mit Ustekinumab höher als mit Etanercept. Peter Leiner Zweegers J et al. Comparison of the 1- and 5-year eoeectiveness of adalimumab, etanercept and ustekinumab in patients with psoriasis in daily clinical practice: results from the prospective BioCAPTURE registry. Br J Dermatol 2017; 176: 1001–9 a Gangrän in Skrotum und Perineum a: Schwellung des Skrotums und der Perinealregion; b: Entsprechendes subkutanes Emphysem, weitere Luft im Bereich des Rektums machte einen nekrotischen Eindruck mit verhärteten Arealen und Knistern (Abb. a). Im CT des Abdomens zeigte sich ein subkutanes Emphysem des Skrotums und der perinealen Faszie mit zusätzlicher Luft im pararektalen Gewebe und der Rektumwand (Abb. b). Man stellte die Diagnose einer Fournier-Gangrän, einer nekrotisierenden Fasziitis des Perineums. Es handelt sich um eine seltene, fulminante, lebensbedrohliche Infektion, die vor allem bei älteren Männern sowie Männern mit Diabetes und chronischer Lebererkrankung auftritt. Der Patient unterzog sich einer laparoskopisch geführten perinealen Resektion. Histologisch fanden sich im nekrotischen Gewebe zahlreiche gasgefüllte Taschen und eine leukozytäre Inšltration. Der Patient wurde zusätzlich mit Breitspektrum-Antibiotika behandelt. Etwa drei Wochen nach dem Eingrioe erfolgte eine Spalthaut-Transplantation in dem Bereich des Perineums. Der Patient wurde mit einer dauerhaft angelegten Kolostomie entlassen. Prof. Hermann S. Füeßl Huang CS . Fournier's gangrene . N Engl J Med 2017 ; 376 : 1158 (...truncated)


This is a preview of a remote PDF: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15012-017-2514-7.pdf

Peter Leiner. Psoriasis: Biologika im Langzeitvergleich, hautnah dermatologie, 2017, pp. 26-26, Volume 33, Issue 5, DOI: 10.1007/s15012-017-2514-7