Oropharynx-Larynx-Tumoren: Alleinige Bestrahlung infrage gestellt

HNO Nachrichten, Dec 2017

Friederike Klein

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Oropharynx-Larynx-Tumoren: Alleinige Bestrahlung infrage gestellt

Oropharynx-Larynx-Tumoren: Alleinige Bestrahlung infrage gestellt Kim SA et al. 18F-FDG PET/CT surveillance for the detection of recurrence in patients with head and neck cancer. Eur J Cancer. 2017; 72: 62-70. HNO-NACHRICHTEN 2017; 47 (6) - I die alleinige Strahlentherapie mit der n einer retrospektiven Analyse wurde Radiochemotherapie (CRT) verglichen. Basis waren Daten aus der Nationalen Krebsdatenbank der USA von 5.030 Patienten, die zwischen 2004 und 2012 die Diagnose eines invasiven Plattenepithelkarzinoms (cT1–2N1 M0) von Oropharynx, Larynx oder Hypopharynx erhalten hatten und in kurativer Absicht bestrahlt worden waren. Patienten, die vor Bestrahlung operiert worden waren und für die Beobachtungsdaten fehlten, sowie Patienten, bei denen Zusammensetzung oder zeitlicher Einsatz der Chemotherapie unklar waren, wurden nicht berücksichtigt. Der Nachbeobachtungszeitraum umfasste median 56,8 Monate (95%-Kon˜denzintervall [95 %-KI] 55,7–58,6 Monate). 68% der Patienten hatten eine gleichzeitige CRT (CCRT) erhalten. Der Anteil dieser Patienten war zwischen 2004 und 2012 signi˜kant von 53 auf 78% angestiegen (p < 0,001). Eine CCRT ging der multivariaten Analyse zufolge mit einem signi˜kant besseren Gesamtüberleben (OS) einher als die alleinige Radiatio. Die Hazard Ratio (HR) betrug 0,80, mit einem 95%-KI von 0,72–0,88 (p < 0,001). In PropensityScore-adjustierten Analysen blieb die CCRT signi˜kant mit einem besseren OS assoziiert. Berücksichtigt wurden dabei Faktoren wie Alter, Komorbiditätsgrad, Tumorstadium, Lokalisation des Karzinoms, Diagnosejahr sowie Charakteristika der behandelnden Einrichtung und weitere demogra˜sche Faktoren. Die 5-Jahres-OS-Rate betrug in dieser Analyse bei CCRT 63,5 % (95%-KI 60,7– 66,2 %) und bei Radiatio alleine 55,6% (95 %-KI 52,7–58,4 %; p  <  0,001). Subgruppenanalysen deuteten bei der überwiegenden Zahl von Subgruppen auf einen Vorteil der CCRT hin. Das galt auch für Patienten mit oropharyngealen Tumoren (HR 0,74; 95 %-KI 0,65–0,85; p < 0,001), für die das National Comprehensive Cancer Network (NCCN) in seinen Leitlinien explizit die alleinige Strahlentherapie emp˜ehlt. Fazit: Die Daten weisen auf einen Über lebensvorteil bei Strahlenchemotherapie gegenüber der alleinigen Strahlentherapie hin. Deshalb regen die Forscher eine prospektive Studie zu dieser Fragestellung bei Patienten mit HNSCC (T1– 2 N1) an. Friederike Klein Zumsteg ZS et al. Impact of concomitant chemoradiation on survival for patients with T1-2N1 head and neck cancer. Cancer. 2017; 123 (9): 1555–65. PET/CT-Scan erhöht Sicherheit der Nachsorge bei Kopf-Hals-Tumoren Bei Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC) ist nach Abschluss der Primärtherapie die frühe Erkennung von Rezidiven für eine Salvage-Therapie und die Prognose der Patienten wichtig. In einer prospektiven Studie wurde untersucht, welche Rolle dabei die 18-Fluorodeoxyglukose-Positronenemissionstomograoee (18-FDG-PET)/Computertomograoee (CT) spielt. A mit HNSCC nach kurativer Opera n der Studie nahmen 278 Patienten tion (n = 143; 51,4 %) oder de˜nitiver Strahlen- oder Radiochemotherapie (n = 135; 48,6 %) ohne anderweitige Vorbehandlung teil. Die Nachsorge erfolgte regelmäßig mittels 18-FDG-PET/CT, CT/ Magnetresonanztomogra˜e (MRT) von Kopf und Hals sowie ¬orax-CT. Die Frequenz der Untersuchungen nahm von ein- bis dreimonatlich im ersten Jahr nach ¬erapieende bis auf einmal jährlich nach fünf Jahren ab. Die Befundung der Bildgebung wurde mit histologischen Ergebnissen der Rezidive verglichen. Zum Vergleich der diagnostischen Genauigkeit von 18-FDG-PET/CT und einer Standardbildgebung mit CT/MRT und ¬orax-CT führten die Forscher unter anderem die Grenzwertoptimierungskurven (ROC; „receiver operating characteristics curves“), den McNemarTest und eine logistische Regression durch. Für die Berechnung des prognostischen Werts von PET/CT verwendeten sie ein multivariates Cox-Risikomodell. Über einen medianen Beobachtungszeitraum von 44 Monaten entwickelten 73 Patienten (26,3 %) ein Rezidiv oder wiesen eine persistierende Erkrankung auf. Die AUC („area under the curve“) in der ROC-Analyse betrug bei 18-FDGPET/CT 0,975 und wies dabei auf eine signi˜kant größere Genauigkeit hin als Fazit: Durch die regelmäßige Kontroll untersuchung mittels 18-FDG-PET/CT nach Abschluss der Primärtherapie eines HNSCC können Rezidive oder Residuen mit hoher Sicherheit erkannt werden. Dies hil³ bei der Einschätzung der weiteren Prognose. Friederike Klein (...truncated)


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Friederike Klein. Oropharynx-Larynx-Tumoren: Alleinige Bestrahlung infrage gestellt, HNO Nachrichten, 2017, pp. 18-18, Volume 47, Issue 6, DOI: 10.1007/s00060-017-5554-z