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Ingenieure müssen aufklären
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Die Menschen stehen tiefgreifenden technologischen
Veränderungen in vielen Bereichen ihres Alltags gegenüber – bei der
Arbeit, in der Freizeit und immer stärker auch bei Fragen der
Mobilität. Elektromobilität, vernetztes und autonomes Fahren
rücken immer mehr ins Zentrum des Interesses und
versprechen eine sicherere, bequemere und effizientere Zukunft.
Trotzdem zeigen Studien, dass die Öffentlichkeit noch
skeptisch gegenüber der Sicherheit und Leistungsfähigkeit
selbstfahrender Fahrzeuge ist. Diese Skepsis basiert nicht auf Fehlern
der Technik an sich, denn Studienteilnehmer, die bereits
Fahrerassistenzsysteme nutzen, vertrauen ihnen schnell. Das
Misstrauen basiert eher auf falschen Informationen, fehlendem
Verständnis für die Technik und generellen Vorbehalten, die
Kontrolle an Maschinen zu übergeben.
Experten der Autoindustrie müssen eine zentrale Rolle
spielen, um das Vertrauen in das Potenzial und die
Leistungsfähigkeit neuer Techniken zu stärken, aber auch deren Grenzen
aufzuzeigen. Wesentliche Faktoren des Fortschritts sind die
Nutzung von Daten und die Schaffung von Transparenz, durch die
sich Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger und
Verbraucher von den Möglichkeiten der neuen Fahrzeuggeneration
überzeugen können. Wir müssen Städte und staatliche Akteure
darin bestärken, dass sie ihre Mobilitätsplanung durch
datengetriebene Methoden unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass
neben Marketing- und Kommunikationsverantwortlichen auch
Ingenieure und Techniker als Experten zur Verfügung stehen,
um die Technologie glaub- und vertrauenswürdig darzustellen.
Auch wenn es anfangs schwierig ist, komplexe Technologien
und die damit verbundenen Veränderungen zu
kommunizieren, vereinfacht eine Tatsache diese Aufgabe: Wir haben viele
gute Argumente auf unserer Seite. Zum Beispiel können wir
schon heute mithilfe von Big Data und der Cloud verbesserte,
auf Echtzeitinformationen basierende Sicherheitsfunktionen
bieten, wie etwa die Warnung vor Glatteis und Nebel. Mithilfe
präziser Daten aus den Navigationssystemen zeigen die
HeadUnits vernetzter Fahrzeuge und Smartphones den Autofahrern
die schnellsten Fahrrouten an und beziehen dabei die aktuelle
Verkehrslage mit ein. Die meisten Menschen nutzen ihre
Navigationsgeräte regelmäßig, aber auf täglichen Fahrten wie etwa
beim Pendeln kommen sie nur selten zum Einsatz. Denn viele
Fahrer sind der Meinung, auf bekannten Wegen keine
Navigationsunterstützung zu benötigen, so das Ergebnis einer
aktuellen Studie von Inrix. Dennoch wird die Verwendung von
Navigationshilfen immer wichtiger werden, um den Verkehr optimal
zu leiten und Staustrecken zu entlasten. Automobilhersteller
und Betreiber (teil-)autonomer Fahrzeuge sollten daher ihre
Ingenieure und Daten-Analysten ermuntern, ihr berufliches
und privates Umfeld über die Chancen der Technologie
aufzuklären und so die Gestaltung der Mobilität der Zukunft
selbst in die Hand zu nehmen. (...truncated)