Mit neuen Vorzeichen auf bewährten Wegen

Monatsschrift Kinderheilkunde, Dec 2017

D. Karall

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Mit neuen Vorzeichen auf bewährten Wegen

Monatsschrift Kinderheilkunde January 2018, Volume 166, Issue 1, pp 3–5 | Cite as Mit neuen Vorzeichen auf bewährten Wegen Zur ÖGKJ-Präsidentschaft 2018 bis 2020 AuthorsAuthors and affiliations D. Karall Editorial First Online: 15 December 2017 1.1k Downloads With new portents on proven ways On the presidency of the Austrian Society of Pediatrics and Adolescent Medicine 2018–2020 Neue Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Frau A. Univ.-Prof. Dr. Daniela Karall übernimmt zum 01.01.2018 von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Sperl das Amt der Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Es ist mir eine Ehre und Freude, dass ich ab dem 01.01.2018 von meinem Vorgänger Prof. Dr. Wolfgang Sperl die Präsidentschaft der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) übernehmen werde. Für die (ÖGKJ) ist es gewissermaßen ein historischer Moment – es ist das erste Mal in ihrer 55-jährigen Geschichte, dass eine Frau die Position der Präsidentschaft bekleidet, und es ist gleichzeitig auch das erste Mal, dass diese Position nicht der Leiter einer Klinik für Pädiatrie oder der Leiter einer klinisch pädiatrischen Abteilung innehat. Mit der ÖGKJ verbinden mich seit den Anfängen meiner Ausbildung wichtige Meilensteine. Im Rahmen der Mitarbeit bei der Ausrichtung der Jahrestagungen in Innsbruck (1995) und Mayrhofen im Zillertal (1996) habe ich bald erlebt, welche Kerninhalte die Gesellschaft prägen. Auch in der Gegenwart und der Zukunft ist die Ausrichtung von Fortbildungen eine wesentliche Säule der ÖGKJ. Persönlicher Werdegang Mein persönlicher Werdegang beruht auf 2 Schwerpunktthemen – und ich denke, dass diese gut die Dichotomie innerhalb der ÖGKJ widerspiegeln, die den Bogen spannen muss, zwischen „Seltenem und Häufigem“, also einerseits der hochspezialisierten Medizin und andererseits der primären Versorgung im niedergelassenen Bereich der Altersgruppe der 0‑ bis 18-Jährigen. Beide Bereiche sind integraler Bestandteil der Agenden der ÖGKJ – und sind für mich wie die beiden Seiten einer Münze, die sehr unterschiedlich sein können und trotzdem Teil des Ganzen sind. Den Bogen spannen zwischen hochspezialisierter Medizin und Primärversorgung Von Anbeginn meiner Ausbildung war ich in die Thematik rund um „angeborene Stoffwechselstörungen“ und damit seltene Krankheiten eingebunden. Von Wolfgang Sperl habe ich den Bereich „angeborene Stoffwechselstörungen“ in Innsbruck übernommen, als er sich 1997 der Leitung der Kinderklinik in Salzburg widmete. Fasziniert – und bis heute in dem Bereich tätig – staune ich noch immer darüber, wie viel aus gestörten Stoffwechselwegen über die physiologischen Prozesse gelernt werden kann. Dabei habe ich immer die enge nationale (und auch internationale) Vernetzung zwischen „gleichgesinnten“ Kollegen geschätzt. Ich bin überzeugt, dass Vernetzung und persönlicher Austausch mit Kollegen die Mittel sind, mit denen wir den z. T. sehr unterschiedlichen Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen sowie deren Eltern und Familien am besten begegnen. In einem starken Netzwerk – und das hat jede(r) von uns seinen Anforderungen und Bedürfnissen entsprechend aufgebaut – sind wir besser ausgerüstet, mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Etwa die Hälfte der angeborenen Stoffwechselstörungen, die wir derzeit diagnostizieren, tritt im Neugeborenenalter auf. Und etwa bei der Hälfte der angeborenen Stoffwechselstörungen, die wir diagnostizieren, besteht ein wesentlicher Teil oder die Therapie überhaupt aus einer „Diät“ – also Modifikation der Ernährung in irgendeiner Weise. Daher erachte ich den Begriff „Ernährungstherapie“ als günstiger, da er umfassender und klarer ist als der Begriff „Diät“, der eher an die Einschränkungen als die Möglichkeiten denken lässt. Außerdem beinhaltet „Ernährungstherapie“, dass es sich tatsächlich bei der Modifikation der Ernährung um eine essenzielle Säule in der Behandlung von Patienten handelt. Ich war somit bald auch mit dem Themenbereich „altersentsprechende Ernährung von Anfang an“ konfrontiert. Auch in diesem Bereich habe ich von der Beschäftigung mit dem Seltenen vieles gelernt. Als Pädiater stehen wir ganz am Anfang des Lebens eines Menschen – heute bin ich davon überzeugt, dass neben dem Impfwesen die gute Etablierung einer sinnvollen Ernährung (Stichwort „Förderung von Stillen“) die beiden Säulen sind, die uns in der Prävention von Erkrankungen weltweit in puncto Erhöhung der Lebenserwartung und Verbesserung der Lebensqualität durch Reduktion von Mortalität und Morbidität am meisten weitergebracht haben und weiterbringen werden. Die Aufgaben, die wir als Ärzte für Kinder- und Jugendheilkunde haben, sind vielfältig wie wohl in keiner anderen medizinischen Disziplin. Wir decken nicht nur alle Organe ab, sondern erfüllen diese Aufgabe auch über einen Zeitraum von 18 Jahren, in dem viel an Entwicklung und Veränderung der Betreuten (...truncated)


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D. Karall. Mit neuen Vorzeichen auf bewährten Wegen, Monatsschrift Kinderheilkunde, 2017, pp. 3-5, Volume 166, Issue 1, DOI: 10.1007/s00112-017-0424-8