A PDF file should load here. If you do not see its contents
the file may be temporarily unavailable at the journal website
or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.
Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15014-018-1244-6.pdf
Keine generelle Freigabe von Hafer bei Zöliakie
Pädiatrie
k ijrt/zcaSeoudd© cdarPoliiigsnlnoeltiuoagctas-yeSeln2á:a-0snnfy1rcd7seht;oe1eeb5dmz3siMee:a3ttrI9ivfec5oatr-treai4opvl0.naiSe9taawilefsenatttunysddwoimefitsahe.dtGcdaae-insalitnagrcaooleyanstistseto-of
Kommentar
Eine der zahlreichen Komorbiditäten der
Psoriasis haben die Autoren ausgelassen:
Aktuelle Forschungsergebnisse aus
Dänemark haben gezeigt, dass die Psoriasis auch
das Entstehen einer Parodontitis fördert,
und das sogar abhängig vom Schweregrad
mit bis zum zweieinhalbfachen Risiko
[Egeberg A et al. J Eur Acad Dermatol Venerol
2017;31:288–93]. Auch „in die andere
Richtung“ gibt es Kausalitäten: Eine
Metaanalyse mit mehreren Hunderttausend
Teilnehmern stellte fest, dass erwachsene Patienten
mit Parodontitis ein um 55% erhöhtes Risiko
haben, eine Schuppen¯echte zu
bekommen. Untermauert wurde das Ganze mit
Fall-Kontroll-Studien im Vergleich zu
gesunden Personen. Dr. Ulrich Mutschler
Keine generelle Freigabe von Hafer bei Zöliakie
Es spricht vieles dafür, dass unkontaminierter Hafer für Zöliakiepatienten
eine Chance darstellt, den Speiseplan zu erweitern. Jedoch kann auch eine
aktuelle Studie dem Hafer noch keine endgültige Absolution geben.
Patienten mit Zölakie müssen auch
weiterhin beim Getreide genau hinschauen.
DHafer bei Zöliakie wird immer noch
ie Unbedenklichkeit der Zufuhr von
kontrovers diskutiert. Eltern und
Patienten fühlen sich anhaltend verunsichert.
Die Arbeitsgruppen verschiedener
Kliniken aus Kanada, England und den USA
haben nun in einem systematischen
Review alle verfügbaren Studien analysiert.
Von 433 identiƒzierten Untersuchungen
eigneten sich 28 für eine Analyse. Unter
diesen fand man sechs randomisierte und
zwei nicht randomisierte Studien mit
insgesamt 661 Patienten (davon 53 Kinder in
zwei Studien). In diesen Arbeiten gab es
unter der Zufuhr von unkontaminiertem
Hafer über 12 Monate weder
Veränderungen der klinischen Symptome, noch
der Laborwerte oder der Histologie
(Scores und intraepitheliale
Lymphozytenzahlen).
Kommentar
Die streng glutenfreie Kost stellt für die
Betro–enen eine relevante zusätzliche Be
lastung und eine mögliche Einschränkung
der Lebensqualität dar. Nachdem über
Jahrzehnte der Hafer aufgrund seines
Prolamingehaltes zu den glutenhaltigen
Getreiden gezählt wurde, erkannte man vor
Jahren die strukturellen Unterschiede seiner
Prolaminfraktion (Avenin).
Die Möglichkeit, Hafer zuzuführen, würde
das Spektrum an Nahrungsmitteln
erweitern und das Risiko von
Spurenelementde¡ziten (z. B. Selen!) unter glutenfreier Diät
vermindern. Eine Vielzahl von
Publikationen beschäftigt sich seither mit der
Sicherheit von Hafer bei Zöliakiepatienten. Die
Daten der im Review erfassten prospektiven
Studien beruhigen zunächst, reichen
aufgrund mancher methodischer
Beschränkungen aber nicht aus, um Hafer endgültig
zu entlasten. Größere prospektive Studien
werden gefordert.
Wenn man sich bei den Patienten für die
Freigabe von Hafer entscheidet, müssen
diese auf jeden Fall darauf achten, dass
sowohl beim Anbau als auch bei der Ernte und
Lagerung Kontaminationen mit den anderen
Getreiden ausgeschlossen sind.
Entsprechende Produkte gibt es auf dem Markt.
Aus eigener Erfahrung sei noch darauf
hingewiesen, dass unter Zufuhr von Hafer
Kontrollen der Antikörper erfolgen sollten,
da möglicherweise einzelne Patienten doch
immunologisch reagieren. Auch erinnert
man sich an frühere Zeiten, als bei Kindern
zum Beweis einer Zöliakie noch
Expositionen gegen Gluten zur Diagnosesicherung
gefordert wurden. Damals dauerte es in
manchen Fällen mehr als 2 Jahre, bis sich
wieder eindeutige
Schleimhautveränderungen einstellten. Insofern sind die
Beobachtungsphasen der referierten Studien
möglicherweise zu kurz.
Für die pädiatrische Gastroenterologie
reichen die Daten ebenfalls nicht für eine
generelle Freigabe aus. Kontrollierte
Expositionen sind aber möglich, wobei bei Kindern
neben der Serologie auch andere Parameter
wie das Wachstum sorgfältig überwacht
werden müssen. Dr. Martin Claßen (...truncated)