Arthroskopisch gestützte Frakturversorgung
Arthroskopisch gestützte Frakturversorgung
Karl-Heinz Frosch 0 1 3 4
P. Hepp 0 1 2 3
0 Interessenkonflikt. K.-H. Frosch und P. Hepp geben an , dass kein Interessenkonflikt besteht
1 Prof. Dr. P. Hepp Bereich Arthroskopische und spezielle Gelenkchirurgie/Sportverletzungen, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie , Universitätsklinikum Leipzig AöR Liebigstr. 20, 04103 Leipzig , Deutschland
2 Bereich Arthroskopische und spezielle Gelenkchirurgie/Sportverletzungen, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig AöR , Leipzig , Deutschland
3 Prof. Dr. K.-H. Frosch Chirurgisch-Traumatologisches Zentrum , Asklepios Klinik St. Georg Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg , Deutschland
4 Chirurgisch-Traumatologisches Zentrum, Asklepios Klinik St. Georg , Hamburg , Deutschland
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Kaum eine medizinische Technologie hat
sich in den letzten Jahren so rasant
entwickelt wie die Arthroskopie. In der
modernen Unfallchirurgie und Orthopädie
ist sie nicht mehr wegzudenken. Neben
klassischen arthroskopischen
Eingriffen wie der vorderen Kreuzbandplastik
oder der
Rotatorenmanschettenrekonstruktion haben sich mittlerweile auch
komplexe arthroskopische Verfahren
etabliert. Die Indikationen sind sowohl
durch zunehmendes Wissen, aber auch
durch verbesserte Operationsmethoden
und Instrumente immer differenzierter
geworden. Neben rein intraartikulären
Verfahren sind sowohl an der Schulter
als auch am Kniegelenk mittlerweile
auch extraartikuläre Prozeduren
arthroskopisch möglich. In der arthroskopisch
gestützten Frakturversorgung sind die
Indikationen in den letzten Jahren an
nahezu allen großen Gelenken
verfeinert und spezifiziert worden. In der
Vergangenheit wurde dieses Verfahren
vor allem als Repositionskontrolle für
einfache Frakturen sowohl an der
Schulter als auch an Knie-, Ellenbogen- und
Sprunggelenk verwendet. Die
Anwendungsgebiete wurden mittlerweile
deutlich ausgeweitet und sind differenzierter.
Neben der Therapie posttraumatischer
Zustände an allen großen Gelenken, in
der die Arthroskopie fest etabliert ist,
kann im Bereich der Versorgung akuter
Frakturen ein Trend dahingehend
beobachtet werden, die Indikationen für den
Einsatz des Arthroskops differenziert zu
stellen. Neuere arthroskopische
Verfahren haben sich insbesondere am Knie mit
der „fracturoscopy“ bei komplexen
Tibiakopffrakturen, aber auch am Becken
bei Acetabulumfrakturen entwickelt. An
der Schulter hat sich das Vorgehen
insbesondere bei Glenoidfrakturen, aber auch
bei Humeruskopfimpressionsfrakturen
nach Schulterluxation sowie bei
Korakoid- und Akromionfrakturen bewährt. Im
Bereich des Ellenbogens und des
Sprunggelenks wird immer klarer, bei welchen
Indikationen die Arthroskopie benötigt
wird und bei welchen darauf verzichtet
werden kann. Mittlerweile gibt es mit
dem knöchernen Ausriss des hinteren
Kreuzbands auch Indikationen, die unter
bestimmten Voraussetzungen eher
minimal-invasiv offen als arthroskopisch
reponiert und fixiert werden sollten.
Das vorliegende Themenheft
„Arthroskopisch gestützte Frakturversorgung“
soll diesen Entwicklungen Rechnung
tragen und neue Verfahren wie auch
alt Bewährtes adressieren. Das Komitee
Trauma der Gesellschaft für
Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) hat sich
dazu intensiv Gedanken gemacht und
wird neueste Erkenntnisse im Bereich
der arthroskopischen Frakturversorgung
vorstellen.
Wir hoffen, Ihnen damit praxisnah
neue Wege in der arthroskopischen
Frakturversorgung vorzustellen zu können,
und wünschen viel Spaß beim Lesen!
Karl-Heinz Frosch Vorsitzender des Komitees TRAUMA der AGA
Pierre Hepp stellvertretender Vorsitzender des Komitees TRAUMA der AGA
Korrespondenzadresse (...truncated)