Entwarnung für inhalative Steroide

Pädiatrie, Feb 2018

Springer Medizin

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Entwarnung für inhalative Steroide

Pädiatrie Strangulationsgefahr für Kleinkinder Dr. Ulrich Mutschler Chefredakteur k c o it S /s e g a m I y tt e G / u o y 4 e u l b p e e d © - — Um die mögliche Gefahr zu ermitteln, die von Rollos und Vorhangschnüren ausgeht, wurde eine retrospektive Erhebung der US-amerikanischen Verbraucherinstitutionen ausgewertet [Onders B et al. Pediatrics 2018;141:pii:e20172359]. Zwischen 1990 und 2015 wurden knapp 17.000 Unfälle mit Rollos bei Kindern unter 6 Jahren in einer Notfallambulanz registriert. Die Anzahl der insgesamt glimp£ich ausgegangenen Fälle betrug 93,4 %. Jedoch kam es auch zu 231 Todesfällen infolge von Strangulationen um den Hals. Die Autoren betonen, dass zwar in den letzten Jahren die Unfallrate auf 2,7 pro 100.000 Kinder gesunken sei, die Eltern jedoch weiterhin in der P£icht seien, auf ihren Nachwuchs zu achten und für ein sicheres Heim zu sorgen. Am sichersten sind Vorhänge und Rollos ohne Schnüre. Möbel zum Hinaufklettern sollten weggestellt werden. Impfen ohne umzufallen Teenager vor dem Kollaps bewahren — Bei Blutspendern hilft häu g ein Getränk, um das Risiko für Synkopen deutlich zu verringern. Nun wurde in einer randomisierten Studie aus Ohio untersucht, ob dieses Vorgehen auch beim Impfen hilfreich sein könnte. Die eine Hälfe der Probanden zwischen 11 und 21 Jahren wurde dazu aufgefordert, einen halben Liter Wasser zu trinken, während die andere Hälfte als Kontrollgruppe diente [Kemper AR et al. Pediatrics 2017;140: e20170508]. Echte Synkopen ereigneten sich bei 8%, Prä-Synkopen bei 36% ohne signi kante Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Jüngere Probanden und solche mit einer positiven Anamnese bezüglich Synkopen hatten mehr Probleme, ebenso Patienten mit Mehrfachimpfungen, Ängsten oder stärkerer Schmerzäußerung. Die Autoren schlussfolgern, dass die Verabreichung von Getränken leider keinen Ein£uss hat. Aus eigener „schlechter“ Erfahrung impfen wir deshalb Jugendliche in der Praxis nur noch im Liegen. a ilt o o F / 1 y e k i m y e k i m s © Kein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche Entwarnung für inhalative Steroide — Eine gefürchtete Nebenwirkung beim Einsatz von Glukokortikoiden bei Asthma Patienten ist die Abnahme der Knochenmineraldichte. Eine aktuelle Studie aus Toronto konnte nun nachweisen, dass nur systemische Kortikosteroide mit einem höheren Frakturrisiko verbunden waren [Gray N et al. JAMA Pediatr 2018;172:57–64]. Die Untersuchung umfasste 19.420 Kinder im Alter von 2 bis 18 Jahren. Im Ergebnis resultierte keine signi kante Assoziation zwischen der Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden und dem Frakturrisiko. Insofern können die behandelnden Kinderärzte und Pneumologen auf breiter Front Entwarnung geben, sollten allerdings notwendige Episoden mit systemischen Steroiden auf das Allernotwendigste beschränken. Solarium-Verbot wird unterlaufen Sonnenschutz weiter de zitär — Der Wunsch einer scheinbar gesunden Hautfarbe oder auch das Vorbräunen vor dem Urlaub fördert gerade im Frühjahr einen eher problematischen Umgang mit UV-Strahlen. Um die Melanom-Rate zu senken, gibt es entsprechende Hinweise der Fachgesellschaften. Die US-amerikanische Academy of Pediatrics hat nun zu zwei Zeitpunkten (2002 und 2015) die Erfahrungen von niedergelassenen Kinderärzten zu diesem Thema untersucht [Balk SJ et al. Pediatrics 2017;140:pii:e20171680]: Im zeitlichen Vergleich hatten 2015 mehr Pädiater (23 versus 34 %) ihre Patienten, insbesondere Jugendliche, in punkto Sonnenschutz beraten. Jedoch kannten 70 % der Ärzte nicht die gesetzlichen Grundlagen, dass unter 18 Jahren der Besuch von Sonnenstudios verboten ist. Daran schließt sich nahtlos eine Untersuchung in JAMA Dermatology an, die das Verhalten von 427 zufällig ausgewählten Sonnenstudios gegenüber Jugendlichen untersucht hatte [Williams MS et al. JAMA Dermatol 2018;154:67–72]. Bei einem ngierten Telefoninterview stellte sich heraus, dass knapp 40 % die gesetzlichen Vorgaben unterlaufen. Die Forscher gaben vor, unter 18 Jahre alt zu sein. Trotz staatlicher Verbote willigten recht viele Sonnenstudios vor allem dann ein, wenn eine Zustimmung der Eltern in Aussicht gestellt wurde. Die Vorschriften in den USA wie auch in der Bundesrepublik fußen auf der Erkenntnis, dass nach Schätzungen der WHO ein weltweites Verbot für künstliches UV-Licht für Menschen unter 18 Jahren über 60.000 Melanome vermeiden könnte und Gesundheitskosten von über 340 Mio. US-Dollar. (...truncated)


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Springer Medizin. Entwarnung für inhalative Steroide, Pädiatrie, 2018, pp. 3, Volume 30, Issue 1, DOI: 10.1007/s15014-018-1239-3