Enttäuschende Koalitionsverhandlungen
Das P egemagazin
Enttäuschende Koalitionsverhandlungen
Herausgeber: Deutscher Pflegerat (DPR) Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen Inhalt: Christine Vogler (verantwortlich) Alt-Moabit 91, 10559 Berlin („Haus der Gesundheitsberufe“) Tel.: 030 398 77 303; Fax 030 398 77 304 www.deutscher-pflegerat.de „PflegePositionen“ - Der offizielle Newsletter des DPR erscheint in Kooperation mit HEILBERUFE - Das Pflegemagazin. Verlag: Springer Medizin Verlag GmbH Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin Tel.: 030 827875500, Fax: 030 827875505 Director Professional Care: Falk H. Miekley Chefredakteurin: Katja Kupfer-Geißler Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin Tel.: 030 82787 5500, Fax: 030 82787 5505 www.springerpflege.de
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GESUNDHEITSKOMPETENZ
Expertengruppe legt
„Nationalen Aktionsplan“ vor
Die Förderung der Gesundheitskompetenz in
Deutschland stellt eine wichtige
gesellschaftliche Aufgabe dar, die neben dem
Gesundheitssystem viele weitere Bereiche des
gesellschaftlichen Lebens berührt. Um diese
Kompetenz der Bevölkerung in Deutschland
nachhaltig zu stärken, hat ein Kreis von elf
Expertinnen und Experten aus Wissenschaft
und Praxis unter Beteiligung des Deutschen
Pflegerats einen„Nationalen Aktionsplan
Gesundheitskompetenz“ erarbeitet. In ihm
werden detaillierte Empfehlungen für vier große
Handlungsfelder ausgesprochen:
— Die Gesundheitskompetenz in allen
Lebenswelten fördern
— Das Gesundheitssystem
gesundheitskom
petent und nutzerfreundlich gestalten
— Gesundheitskompetent mit chronischer
Erkrankung leben
— Gesundheitskompetenz systematisch
erforschen
Der Aktionsplan richtet sich sowohl an
Akteure aus allen Bereichen der Gesellschaft, die
Bundes- und Landesregierungen, Ministerien,
Gemeinden und Kommunen als auch an die
Spitzenorganisationen im Gesundheitswesen,
Gesundheitsberufe und
Gesundheitseinrichtungen, Sozialversicherungsträger,
Bildungsund Forschungseinrichtungen,
Arbeitgeberund Arbeitnehmerverbände,
Bürgerinitiativen, Verbraucherorganisationen,
Patientenvertreter, Selbsthilfeorganisationen und die
Medien.
www.nap-gesundheitskompetenz.de
I m p r e s s u m
Koalitionsverhandlungen
Der Deutsche P egerat (DPR) ist über das Ergebnis der
Koalitionsverhandlungen zum Thema P ege enttäuscht. Die bisherigen
Entscheidungen führen zur Gefährdung in der Patientenversorgung. Franz
Wagner: „Zusagen im Wahlkampfendspurt wurden gebrochen“.
D Stellen im Zusammenhang mit
ie geplante Scha ung von 8.000
der medizinischen
Behandlungsp ege in den 13.600 P egeheimen ist
lediglich ein Tropfen auf einen glühenden
Stein. Das bleibt auch um 1,6 Milliarden
Euro hinter dem Sondierungsergebnis
für die Jamaika-Koalition zurück. Für
den Bereich Krankenhaus und
ambulante P ege gibt es nur vage
Versprechungen.
Politik hat versagt
Sollte tatsächlich das bisher Bekannte
alles sein, was im Koalitionsvertrag zum
‰ema P egeberufe geregelt wird, wäre
das ein Politikversagen vor dem
Hintergrund der Krise der P egeberufe und
eine Gefährdung der Versorgung. Es ist
auch weit davon entfernt, was CDU/CSU
und SPD im Wahlkampfendspurt
versprochen hatten. Hier wurde deutlich
mehr für die Verbesserung der
Arbeitsbedingungen der professionell P
egenden angekündigt. Das Vorhaben, eine
bessere Bezahlung zu erreichen, ist zu
begrüßen. Allerdings hält bei desolaten
Arbeitsbedingungen die verbesserte
Vergütung professionell P egende nicht
im Beruf. Der DPR fordert erneut für
professionell P egende und Hebammen:
— Angemessene p egerische
Personalausstattung in allen
Versorgungsbereichen
— Angemessene und gerechte Vergütung
— Scha ung guter Rahmen- und
Arbeitsbedingungen
— Neustrukturierung der
Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen
— Uneingeschränkte Unterstützung der
Professionsentwicklung auch auf
Bundesebene zugunsten einer
fachgerechten Versorgung der Menschen in
diesem Land
— Einbeziehung der p egerischen
Fachexpertise in den berufs- und
versorgungsrelevanten
Entscheidungsgremien
Jede neue Regierung wird sich von den
1,3 Millionen professionell P egenden,
die auch Wählerinnen und Wähler sind,
daran messen lassen müssen, was sie an
umgehend spürbaren Verbesserungen
der Arbeitsbedingungen umsetzt. In
diesen Koalitionsverhandlungen ist das
bisher nicht erkennbar.
Investitionen notwendig
Deutlich werden muss auch, dass milli
ardenschwere Investitionen in die P ege
nötig sind, um die Patientensicherheit
künoeig gewährleisten zu können. Das
heißt Investitionen in das Personal, aber
auch in den Bereich IT. Hierzu wurde in
den Koalitionsgesprächen auf
Bundesebene nichts festgelegt. Auch scheint der
Wille zur raschen Umsetzung zu fehlen.
Sollte sich daran nichts ändern, werden
dem jetzt vorgesehenen ungenügenden
„Sofortprogramm 8.000 Stellen“ in den
nächsten Jahren noch einige
Notprogramme folgen. Ganz unabhängig von
der Frage, woher die Fachkräoee
angesichts eines leergefegten Arbeitsmarktes
kommen sollen.
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