Herzzerreißender Drogenrausch

CME, Apr 2018

Dagmar Kraus

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Herzzerreißender Drogenrausch

Herzzerreißender Drogenrausch Dass der Konsum von Drogen tödlich enden kann 0 0 FOKO Fortbildungskongress der FBA , 2. März 2018 in Düsseldorf Komplette Myokardruptur - a ilt o o /kF c o t S 1 A © Ein 25-jähriger Mann wird von seiner Frau bewusstlos im Badezimmer aufgefunden wurde. Innerhalb weniger Minuten ist der Notarzt vor Ort und beginnt mit der kardiopulmonalen Reanimation. Der Patient wird schließlich intubiert in die Notaufnahme des lokalen Krankenhauses eingeliefert. Doch trotz intensiver Reanimationsbemühungen konnte nach einer Stunde schließlich nur noch der Tod des jungen Mannes festgestellt werden. Die Angehörigen hatten zuvor angegeben, dass der Patient regelmäßig Kokain konsumiert und vor etwa zwei Tagen über Oberbauchbeschwerden geklagt hatte. Um zu klären, woran der junge Mann so unerwartet gestorben war, hatten die Ärzte eine Obduktion angeordnet. Neben einer sternalen Fraktur in Höhe des dritten Interkostalraumes, den die Ärzte auf die Reanimationsmaßnahmen zurückführten, fand sich eine massive kardiale Tamponade sowie eine etwa zwei Zentimeter lange komplette Myokardruptur im Bereich der freien linksventrikulären Wand. Außerdem ’el bei anatomisch regelrecht angelegten Koronararterien eine atherosklerotische Plaque im Ramus interventricularis anterior mit einer 20%igen Stenosierung auf. Im Rahmen der histologischen Untersuchung waren neben kernlosen Myozyten und gewellten kollagenen Fasern auch zahlreiche neutrophile Granulozyten im interstitiellen Gewebe nachweisbar. Rund um die Rupturstelle imponierten zudem zerrissene Muskelfasern und extravasierte Erythrozyten. Anhand der Befundkonstellation kommen Adelaide Conti von der Universität in Brescia, Italien, und ihre Kollegen zu der Überzeugung, dass ein Myokardinfarkt mit anschließender Ruptur der linken Ventrikelwand zum plötzlichen Tod des jungen Mannes geführt haben muss, getriggert durch einen − vermutlich wiederholten − Kokainkonsum innerhalb der vorausgegangenen 48 Stunden. Sowohl im Blut als auch im Urin des Mannes fanden sich hohe Konzentrationen des Aufputschmittels und seiner Metaboliten. Zum Zeitpunkt der Klinikeinweisung lag die Konzentration im peripheren Blut bei 1,575 μg/ml, im post mortem gewonnen Herzblut bei 1,528 μg/ml. Auch die Haaranalyse war positiv für Kokain (31,64 ng/ml) und Benzoylecgonin (5,07 ng/ml). Erster beschriebener Fall Dass Kokain Herzrhythmusstörungen oder sogar Herzinfarkte bedingen kann, ist hinlänglich bekannt, wie die italienischen Ärzte ausführen – Myokardrupturen seien jedoch bislang noch nicht beschrieben worden. Als Pathomechanismus vermuten die Ärzte, dass infolge des wiederholten Kokainkonsums des Patienten die Herzfrequenz und -kontraktilität sowie der Blutdruck rapide gestiegen und gleichzeitig aufgrund von Koronarspasmen die Blutversorgung des Myokards stark abgefallen sei, was schließlich zum Infarkt und infolge dessen zur Myokardruptur geführt habe. Dr. Dagmar Kraus Sex in Zeiten des Internets Gefahr für Jugendliche? Liebe, Sexualität und Partnerschaft haben sich durch das Internet verändert. Vor allem für Kinder und Jugendliche ist diese soziokulturelle Revolution nicht unproblematisch. Die sexuell motivierte Nutzung des In ternets hat die Bereiche Sexualität, aber auch die generelle Beziehungs- und Kontaktgestaltung maßgeblich verändert. Alles ist möglich. „Jeder kann sein eigener Porno-Darsteller sein“, so Diplom Psychologe Christoph J. Ahlers, Berlin. Der Zugang für Jugendliche auch auf Seiten für Erwachsene ist eher einfach. Lediglich 3% aller Adult-Websiten verlangen einen veri’zierten Altersnachweis. Wie aber sollten Eltern damit umgehen? Keine Dramatisierung und keine Bagatellisierung von sexuellen Inhalten im Netz, betonte Ahlers. Sexuelle Interaktionen im Netz sollten nicht unter Strafe gestellt werden. Günstig ist es dagegen, das ¯ema In ternet-Sexualität in der familiären Kommunikationskultur zu etablieren. Das wäre der Idealfall. Technische Filter und Sperren werden dagegen von den Jugendlichen meist umgangen, da sie ohnehin über eine höhere Technologie- und Mediennutzungskompetenz verfügen als ihre Eltern. (bf) (...truncated)


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Dagmar Kraus. Herzzerreißender Drogenrausch, CME, 2018, pp. 7-7, Volume 15, Issue 4, DOI: 10.1007/s11298-018-6571-y