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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs11298-018-6571-y.pdf
Herzzerreißender Drogenrausch
Herzzerreißender Drogenrausch
Dass der Konsum von Drogen tödlich enden kann 0
0 FOKO Fortbildungskongress der FBA , 2. März 2018 in Düsseldorf
Komplette Myokardruptur
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Ein 25-jähriger Mann wird von seiner
Frau bewusstlos im Badezimmer
aufgefunden wurde. Innerhalb weniger
Minuten ist der Notarzt vor Ort und beginnt
mit der kardiopulmonalen
Reanimation. Der Patient wird schließlich
intubiert in die Notaufnahme des lokalen
Krankenhauses eingeliefert. Doch trotz
intensiver Reanimationsbemühungen
konnte nach einer Stunde schließlich
nur noch der Tod des jungen Mannes
festgestellt werden.
Die Angehörigen hatten zuvor
angegeben, dass der Patient regelmäßig
Kokain konsumiert und vor etwa zwei
Tagen über Oberbauchbeschwerden
geklagt hatte.
Um zu klären, woran der junge Mann so
unerwartet gestorben war, hatten die
Ärzte eine Obduktion angeordnet.
Neben einer sternalen Fraktur in Höhe des
dritten Interkostalraumes, den die
Ärzte auf die Reanimationsmaßnahmen
zurückführten, fand sich eine massive
kardiale Tamponade sowie eine etwa zwei
Zentimeter lange komplette
Myokardruptur im Bereich der freien
linksventrikulären Wand. Außerdem ’el bei
anatomisch regelrecht angelegten
Koronararterien eine atherosklerotische
Plaque im Ramus interventricularis
anterior mit einer 20%igen Stenosierung
auf.
Im Rahmen der histologischen
Untersuchung waren neben kernlosen
Myozyten und gewellten kollagenen Fasern auch
zahlreiche neutrophile Granulozyten im
interstitiellen Gewebe nachweisbar. Rund
um die Rupturstelle imponierten zudem
zerrissene Muskelfasern und
extravasierte Erythrozyten.
Anhand der Befundkonstellation
kommen Adelaide Conti von der Universität
in Brescia, Italien, und ihre Kollegen zu
der Überzeugung, dass ein
Myokardinfarkt mit anschließender Ruptur der
linken Ventrikelwand zum plötzlichen Tod
des jungen Mannes geführt haben muss,
getriggert durch einen − vermutlich
wiederholten − Kokainkonsum innerhalb
der vorausgegangenen 48 Stunden.
Sowohl im Blut als auch im Urin des
Mannes fanden sich hohe Konzentrationen
des Aufputschmittels und seiner
Metaboliten. Zum Zeitpunkt der
Klinikeinweisung lag die Konzentration im
peripheren Blut bei 1,575 μg/ml, im post mortem
gewonnen Herzblut bei 1,528 μg/ml.
Auch die Haaranalyse war positiv für
Kokain (31,64 ng/ml) und Benzoylecgonin
(5,07 ng/ml).
Erster beschriebener Fall
Dass Kokain Herzrhythmusstörungen
oder sogar Herzinfarkte bedingen kann,
ist hinlänglich bekannt, wie die
italienischen Ärzte ausführen –
Myokardrupturen seien jedoch bislang noch nicht
beschrieben worden. Als
Pathomechanismus vermuten die Ärzte, dass infolge des
wiederholten Kokainkonsums des
Patienten die Herzfrequenz und
-kontraktilität sowie der Blutdruck rapide
gestiegen und gleichzeitig aufgrund von
Koronarspasmen die Blutversorgung des
Myokards stark abgefallen sei, was schließlich
zum Infarkt und infolge dessen zur
Myokardruptur geführt habe. Dr. Dagmar Kraus
Sex in Zeiten des Internets
Gefahr für Jugendliche?
Liebe, Sexualität und Partnerschaft
haben sich durch das Internet
verändert. Vor allem für Kinder und
Jugendliche ist diese soziokulturelle
Revolution nicht unproblematisch.
Die sexuell motivierte Nutzung des In
ternets hat die Bereiche Sexualität, aber
auch die generelle Beziehungs- und
Kontaktgestaltung maßgeblich
verändert. Alles ist möglich. „Jeder kann sein
eigener Porno-Darsteller sein“, so
Diplom Psychologe Christoph J. Ahlers,
Berlin.
Der Zugang für Jugendliche auch auf
Seiten für Erwachsene ist eher einfach.
Lediglich 3% aller Adult-Websiten
verlangen einen veri’zierten
Altersnachweis. Wie aber sollten Eltern damit
umgehen? Keine Dramatisierung und keine
Bagatellisierung von sexuellen Inhalten
im Netz, betonte Ahlers.
Sexuelle Interaktionen im Netz
sollten nicht unter Strafe gestellt werden.
Günstig ist es dagegen, das ¯ema In
ternet-Sexualität in der familiären
Kommunikationskultur zu etablieren.
Das wäre der Idealfall. Technische
Filter und Sperren werden dagegen von
den Jugendlichen meist umgangen, da
sie ohnehin über eine höhere
Technologie- und Mediennutzungskompetenz
verfügen als ihre Eltern. (bf) (...truncated)