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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs11298-018-6564-x.pdf
Diabetes begünstigt Tumorerkrankungen
Lean ME et al. Lancet.
Höhere Mortalität bei frühem Diabetes
0 Dr. med. Constance Jakob Redakteurin
Pearson-Stuttard J et al. Lancet Diabetes Endocrinol. 2017;6(2):95-104
-
Laut den Ergebnissen einer Analyse von
Risikogenen bei britischen Patienten
manifestieren sich vier von zehn
Typ-1-Diabetesfälle erst zwischen dem 31. und 60.
Lebensjahr. Die Studie hat wichtige
klinische Konsequenzen, betonen die Forscher:
„Typ-1-Diabetes darf nicht als Krankheit
angesehen werden, die nur bei Kindern
und jungen Erwachsenen auˆritt.“ Wegen
der schnellen Progression zur
Insulinabhängigkeit und dem hohen Risiko für eine
Ketoazidose müsse auch bei einem
Diabetes, der sich erst spät manifestiert, an
einen Typ-1-Diabetes gedacht werden, vor
allem bei schlanken Patienten mit schlecht
kontrollierbarem Blutzucker.
Am Diabetes Remission Clinical Trial
(DiRECT) nahmen 298 übergewichtige
Diabetiker aus Großbritannien teil. Eine
Hälˆe der Probanden erhielt ein
intensives Abnehm-Programm über drei bis fünf
Monate. Die andere Hälˆe erhielt eine
Standardbehandlung. Die beiden
primären Endpunkte waren ein Gewichtsverlust
von mindestens 15 kg und eine
DiabetesRemission mit einem HbA1c-Wert unter
6,5% nach mindestens zwei Monaten ohne
Antidiabetika. Innerhalb von zwölf Mo
naten hatten 24% der Patienten in der
Interventionsgruppe und keiner in der
Kontrollgruppe mindestens 15 kg an Gewicht
verloren. Eine Diabetes-Remission ergab
sich bei 46% aller Teilnehmer in der
Behandlungsgruppe und bei 4% in der
Kontrollgruppe. Ob die Teilnehmer das
reduzierte Gewicht und die Remission
langfristig erhalten können, wird nun in
weiteren vier Jahren Studiendauer geprüˆ.
ll)
e
d
o
tom Die Ergebnisse von Tests auf
GestationstFo diabetes (GDM) hängen oªenbar auch
i
ldm von den Umgebungstemperaturen ab,
bei
lodb richten griechische Ärzte. Sie haben
reybm trospektiv die Ergebnisse von 100 g-oGTTs
S
(om bei 7.618 Frauen mit hohem GDM-Risiko
.ceb im dritten Schwangerschaˆstrimester
.aod analysiert. Danach war die
GDM-Prävak
tco lenz mit 28,1% im Winter am niedrigsten
s
t/n und mit 39,2% im Sommer am höchsten.
i
lfop Je höher die Außentemperaturen waren,
a
H© desto höher war die Rate an
GDMpositiven Tests. Die
Forscher vermuten,
dass ein erhöhter
Blut¬uss bei hohen
Temperaturen die
Zucker-Entnahme
aus Geweben
reduziert.
Entgegen gängiger Vorurteile ist nicht jede
Art von Fett ungesund – im Gegenteil: In
einer Studie konnte ein hoher Konsum an
pflanzlichen Fetten die Notwendigkeit einer
medikamentösen Diabetestherapie um zwei
Jahre verzögern, und das ohne
Gewichtszunahme. Welche weiteren
Lebensstiländerungen und Medikamente Ihre Patienten vor
Diabetes und dessen
Folgeschäden
schützen, lesen Sie in
unserem Schwerpunkt
„Diabetes“ ab S. 22.
Diabetes begünstigt
Tumorerkrankungen
In der Kardiologie gilt der Diabetes
hinsichtlich des Risikos, einen Herzinfarkt
zu verursachen, als „KHK-Äquivalent“.
In der Onkologie könnte er zum
„Zigarettenäquivalent“ werden, zumindest in
der Kombination mit Übergewicht.
Laut der Analyse britischer Forscher
gehen mittlerweile fast 6% aller neu
auˆretenden bösartigen Tumorerkrankungen
auf Diabetes und/oder Übergewicht
zurück: Demnach waren im Jahr 2012
weltweit 2% aller neu aufgetretenen
Krebserkrankungen eine Folge des Diabetes und
3,9% eine Folge von Übergewicht. Das
entspricht 280.100 bzw. 544.300
Patienten. Für ihre Untersuchung haben die
Wissenschaˆler die Inzidenzen von zwölf
Krebsformen in 175 Ländern zwischen
1980 und 2002 analysiert.
Diabetes ist ein anerkannter
Risikofaktor für kolorektale Karzinome,
Pankreaskarzinome sowie für Karzinome von
Leber, Gallenblase, Brust und
Endometrium. Übergewicht ist assoziiert mit
denselben Karzinomen, zusätzlich noch mit
multiplem Myelom, Nierenkrebs,
Schilddrüsenkrebs sowie Adenokarzinom des
Ösophagus und der Cardia. (...truncated)