KDIGO-Leitlinien zur Betreuung von Nierentransplantatempfängern

Der Nephrologe, Feb 2010

T.R. Türk, O. Witzke, M. Zeier

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KDIGO-Leitlinien zur Betreuung von Nierentransplantatempfängern

Redaktion U. Heemann Mnchen U. Kunzendorf Kiel T. R. Trk O. Witzke M. Zeier Klinik fr Nephrologie Universittsklinikum Essen Universitt Duisburg-Essen Nierenzentrum Heidelberg - Im Folgenden handelt es sich um eine unkommentierte deutsche bersetzung der KDIGO-Leitlinie zur Betreuung von Nierentransplantatempfngern. Im englischsprachigen Original, das als Supplement zum American Journal of Transplantation verffentlicht ist, finden sich jeweils direkt im Anschluss an die Empfehlungen ausfhrliche Begrndungen (rationales) mit einer detaillierten Darstellung der Evidenz. Auf deren bersetzung wurde hier verzichtet. Ebenfalls nicht bersetzt wurden die Einleitungen und der Anhang sowie die jeweiligen thematischen Hintergrundreviews und die Studienanalysen in tabellarischer Form. Die umfassende, englischsprachige Originalversion der Leitlinie ist auf der KDIGO-Website (www.kdigo.org) abrufbar. Der Buchstabe und die Ziffer hinter jeder Empfehlung geben die Graduierung der Evidenz (A=stark, B=mittel, C=gering, D=sehr gering) und die Strke der Empfehlung (Level 1=stark, Level 2=schwach) wieder (. Tab. 1, 2). Abschnitt 1: Immunsuppression 1 Induktionstherapie 1.1 Wir empfehlen, eine immunsuppres sive Therapie, bestehend aus einer Kombination mehrerer Medikamente, vor oder 2 Initiale Erhaltungstherapie 2.1 Wir empfehlen, eine Kombination von immunsuppressiven Medikamenten, einschlielich eines Calcineurininhibitors und eines Proliferationshemmers, mit oder ohne Steroide, als Erhaltungstherapie einzusetzen. (1B) 2.2 Wir schlagen vor, Tacrolimus als Cal cineurininhibitor der ersten Wahl einzusetzen. (2A) 2.2.1 Wir schlagen vor, die Therapie mit Tacrolimus oder Ciclosporin vor oder whrend der Transplantation zu beginnen, nicht erst verzgert bei Einsetzen der Transplantatfunktion (2D Tacrolimus, 2B Ciclosporin) 2.3 Wir schlagen vor, Mycophenolat als antiproliferative Therapie der ersten Wahl einzusetzen. (2B) 2.4 Wir schlagen vor, bei Patienten mit niedrigem immunologischem Risiko, die eine Induktionstherapie erhalten haben, die Steroide in der ersten Woche nach Transplantation abzusetzen. (1B) 2.5 Wir empfehlen, im Falle des Einsatzes von mTOR-Inhibitoren, diese nicht vor Einsetzen der Transplantatfunktion und vor Abschluss der Wundheilung zu beginnen. (1B) 3 Langzeit-Erhaltungstherapie 3.1 Wir schlagen vor, die angestrebte nied rigste Erhaltungsdosis der Immunsuppression 2 bis 4 Monate nach Transplantation zu erreichen, wenn keine akute Abstoungsreaktion stattgefunden hat. (2C) 3.2 Wir schlagen vor, die Therapie mit Calcineurininhibitoren eher fort- als abzusetzen. (2B) 3.3 Wir schlagen vor, Prednison eher fort statt abzusetzen, wenn schon lnger als eine Woche nach Transplantation damit therapiert wurde. (2C) 4 Strategien zur Kostenreduktion 4.1 Wenn Medikamentenkosten den Zu gang zur Transplantation blockieren, erscheint eine Strategie zur Reduktion der Medikamentenkosten sinnvoll, auch wenn es erforderlich ist, Medikamente zu verordnen, die nicht zu den Mitteln der ersten Wahl gehren, um verbessertes berleben und erhhte Lebensqualitt einer Transplantation im Vergleich zur Dialyse zu erreichen. (Keine Graduierung) 4.1.1 Wir schlagen folgende Strategien zur Kostenreduktion vor: F Beschrnkung des Einsatzes von Biologicals als Induktionstherapie auf Patienten mit hohem Risiko fr akute Abstoungen (2C); F Einsatz von Ketoconazol zur Reduktion der Calcineurininhibitordosis (2D); F Einsatz eines Non-DihydropyridinKalziumantagonisten zur Reduktion der Calcineurininhibitordosis (2C); F Einsatz von Azathioprin statt Mycophenolat (2B); F Einsatz von ausreichend auf Bioquivalenz getesteten Generika (2C); F Einsatz von Prednison in der Langzeiterhaltungstherapie. (2C) 4.2 Es erscheint sinnvoll, Generika, die nicht von einer unabhngigen Regulationsbehrde auf Einhaltung der folgenden Kriterien im Vergleich zur Referenzsubstanz zertifiziert wurden, nicht einzusetzen. (Keine Graduierung). Die Kriterien sind: Das Generikum F enthlt den gleichen Wirkstoff, F ist identisch in Wirkstrke, Dosie rungsform und Applikationsart, F hat die gleiche Indikation, F ist bioquivalent in geeigneten Bio quivalenzstudien, F erfllt dieselben Chargenanforderungen fr Wirkstoffidentitt, -strke, -reinheit und -qualitt, F wird unter strengen Standards hergestellt. Tab. 2 Graduierung der Evidenz A: Hohe Qualitt der Evidenz. Wir sind sicher, dass die wahre Wirkung sehr nahe an der geschtzten Wirkung liegt B: Mige Qualitt der Evidenz. Die wahre Wirkung ist wahrscheinlich nahe an der geschtzten Wirkung, aber es besteht die Mglichkeit, dass es einen erheblichen Unterschied gibt C: Schlechte Qualitt der Evidenz. Die wahre Wirkung kann erheblich von der geschtzten Wirkung abweichen D: Sehr schlechte Qualitt der Evidenz. Die geschtzte Wirkung ist sehr unsicher und wahrscheinlich oft anders als die wahre Wirkung 4.3 Es erscheint sinnvoll und wichtig, dass der Patient und der behandelnde Arzt von jeder nderung der immunsuppre (...truncated)


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T.R. Türk, O. Witzke, M. Zeier. KDIGO-Leitlinien zur Betreuung von Nierentransplantatempfängern, Der Nephrologe, 2010, pp. 94-107, Volume 5, Issue 2, DOI: 10.1007/s11560-009-0369-6