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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15015-018-3955-5.pdf
Frühe Krebsanzeichen werden oft nicht richtig gedeutet
Im Focus Onkologie
Allgemeine Onkologie
Immuncheckpointinhibitoren //
vorhersagbar // 27 Hochrechnung: Positiver Trend bei Krebsmortalität hält an // 28 Krebs im Alter - Keine Therapie von der Stange // 30 Register der Initiative Geriatrische Hämatologie und Onkologie - Einschätzung der Patienten einbeziehen Viele Patienten mit Malignomen, die mit Beschwerden zum Hausarzt kommen, könnten laut Ergebnissen einer Studie schon früher als krebskrank erkannt werden. Die Untersuchung zeigt aber auch, welche Hindernisse der frühen Diagnose im Weg stehen.
-
SFall-Kontroll-Studie die
Krankheitschwedische Forscher haben in einer
geschichte vor der Diagnose von 2.570
Patienten mit Brust-, Prostata-, Darm-,
Lungen-, Hautkrebs und
gynäkologischen Malignomen anhand der
diagnostischen Codes im ICD-10 untersucht. Sie
nutzten die Daten einer
Gesundheitsdatenbank der Region Götaland und des
schwedischen Krebsregisters. Alle
Patienten hatten im Jahr vor der Krebsdiagnose
mindestens 4-mal ihren Hausarzt
aufgesucht. Die Vergleichsgruppe bildeten
9.424 Personen mit den gleichen
Merkmalen, die Malignomdiagnose
ausgenommen. Die Forscher berechneten die
Quotienten aus der Wahrscheinlichkeit,
mit der bestimmte Symptome bei den
Krebspatienten auftraten, und der
Wahrscheinlichkeit dieser Symptome bei den
Vergleichspersonen (Likelihoodratio, LR).
Die höchste LR wiesen Knoten in der
Brust auf (11,9), gefolgt von abnormen
Eiweißbefunden im Plasma (5,0) und
pathologischen Enzymwerten im Serum
(4,6). Insgesamt handelte es sich bei 6 der
10 dokumentierten Diagnosecodes mit
den höchsten LR um Alarmsymptome,
neben Knoten in der Brust z. B. um
intraabdominelle Raumforderungen,
postmenopausale, gastrointestinale oder rektale
Blutungen. 4 der 10 häufigsten Befunde
waren den Alarmsymptomen
zuzurechnen.
Daher fragt sich, ob die
Krebsdiagnosen nicht schon vor dem vierten
Hausarztbesuch hätten gestellt werden
können. Tatsächlich gab es verdächtige
Befunde, die bei mehr als 75 % der
Patienten frühestens bei der vierten
Konsultation dokumentiert wurden, z. B. bei
Knoten in der Brust bei 94,1 % der
Patientinnen. Ein solcher Knoten wurde bei
4,9 % der Frauen schon beim ersten oder
zweiten Besuch festgestellt; trotzdem
folgten noch mindestens 2 weitere
Arzt
Blut im Stuhl sollte gleich beim ersten
Arztbesuch abgeklärt werden, z. B. mit
einem immunologischen Test.
besuche vor der Diagnose. Auch rektale
Blutungen wurden bei 4 von 5 Patienten
frühestens beim vierten Besuch
festgehalten; bei jedem zehnten war der
Befund schon nach der ersten oder zweiten
Arztvisite dokumentiert. Insgesamt
waren 17 % der Befunde, die später der
Krebserkrankung zugeordnet wurden,
bei den ersten beiden
Arztkonsultationen vorhanden. Die Forscher erwägen
dafür 4 Gründe (siehe Kasten 1).
Fazit: „Mehr als die Hälfte der Patienten
haben im Jahr vor der Diagnose
mindestens viermal ihren Hausarzt aufgesucht.
1 von 6 Befunden war schon bei den
ersten beiden Konsultationen vorhanden“,
so die Forscher. Hier seien womöglich
diagnostische Optionen ungenutzt
verstrichen. Allerdings legten nicht alle
dieser Befunde zwingend die Möglichkeit
eines malignen Geschehens nahe.
Robert Bublak
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© (...truncated)