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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00940-018-0791-9.pdf
Akupressur reduziert Schmerzen
Schmerzmedizin
Akupressur reduziert Schmerzen
- Shiatsu entstammt der traditionellen chinesischen Medizin und wurde in Japan zu seiner heutigen Form weiterentwickelt. Es kombiniert Massage-Elemente, bei denen der behandelnde Praktiker neben seinen Händen auch Ellenbogen und Knie einsetzt. Solche ergänzenden alternativen Behandlungsmethoden haben für Migränepatienten große Bedeutung: Gerade als Teil einer Prophylaxe zur Vorbeugung weiterer Migräneattacken spielen Massage- und Entspannungstherapien eine wichtige Rolle. In einer Pilotstudie befasste sich die Neurologin Dr. Veronica Villani von der Sapienza Universität Rom in Zusammenarbeit mit der italienischen Shiatsu-Verbindung mit der Frage, ob Shiatsu in Kombination mit einer medikamentösen Therapie die Häu'gkeit von Migräneattacken bei therapierefraktären primären Kopfschmerzen senken kann (Neurol Sci 2017; 38(6):999-1007). Die 37 Studienteilnehmer, die mit mindestens zwei Prophylaxe-Medikamenten keinen Behandlungserfolg gezeigt hatten, wurden zufällig einer Behandlung mit nur Shiatsu, nur Amitryptilin oder einer Kombination von beidem zugewiesen. Sämtliche Behandlungen wurden für drei Monate durchgeführt. In allen drei Gruppen reduzierten sich die Kopfschmerzhäu'gkeit und die durchschnittliche Intensität der Schmerhttps://dgs-praxisleitlinien.de/leitlinien/epi_ruecken/komm/pll_epiruecken_comment.php
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— Dass Akupressur Beschwerden bei
Kniearthrose lindern kann, entdeckte das Team
um Dr. Lydia Li von der Universität in Ann
Arbor. In ihrer kontrollierten Studie wurden
150 Patienten im Alter von durchschnittlich
73 Jahren per Zufall in drei Gruppen
eingeteilt: Die Kontrollgruppe erhielt nur die
bisher übliche Behandlung, eine Gruppe nahm
an sich selbst Akupressur vor, die dritte
bekam eine Scheinakupressur (Arthritis Care &
Research 2018; 70(2): 221–9).
In der Akupressurgruppe erhielten die
Patienten ein spezielles Massageholz, mit dem
sie neun verschiedene Akupressurpunkte
zur Schmerzreduktion stimulieren sollten.
Die Gruppe mit Scheinakupressur
stimulierte ebenfalls neun Punkte, die aber nicht mit
den Akupressurpunkten übereinstimmten
und deutlich entfernt von diesen lagen.
Diese beiden Gruppen bekamen zudem ihre
übliche Schmerztherapie. Primärer
Endpunkt war der Wert der Schmerzskala WO
MAC (Western Ontario McMaster
Universities OA Index). In der Akupressur- und auch
in der Scheinakupressurgruppe sank der
Wert binnen acht Wochen deutlich stärker
als in der Kontrollgruppe. Diese Di¦erenz
war hochsigni‘kant, wohingegen sich
zwischen Akupressur- und
ScheinakupressurBehandlung keine Signi‘kanzunterschiede
ergaben. (mut)
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Massage- und Entspannungstherapien
spielen gerade bei der Vorbeugung von
Migräneattacken eine wichtige Rolle.
zen. Patienten, die mit Shiatsu behandelt
wurden (sowohl als Einzelbehandlung als
auch in Kombination), nahmen weniger
Schmerzmittel pro Monat ein als Patienten,
die mit Amitriptylin behandelt wurden.
Jeder fünfte Studienteilnehmer berichtete
von Nebenwirkungen, die auf das
Medikament zurückzuführen waren. Die
ShiatsuBehandlung wurde hingegen von allen
ohne Nebenwirkungen vertragen.
Zwar sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu
betrachten, weil nur wenige Patienten an
der Studie teilnahmen und es keine reine
Placebogruppe gab. Als Variante der
Massage- und Entspannungsbehandlungen in
Ergänzung zu einer bestehenden
Prophylaxe könnte Shiatsu aber durchaus einen
Versuch wert sein. (Ärzte Woche 1. 3. 2018)
Die neue Leitlinie soll
helfen, die
Neurostimulation als festen
Bestandteil eines
multimodalen
Therapiekonzepts
zu etablieren
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Neuromodulation
PraxisLeitlinie in Kommentierungsphase
— Die PraxisLeitlinie „Epidurale Rückenmarksstimulation zur Therapie chronischer
Schmerzen“ der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) be‘ndet sich
gerade in der Kommentierungsphase. Die DGS ruft schmerz- und palliativmedizinisch
tätige Ärzte dazu auf, ihre Erfahrungen einzubringen.
Durch elektrische Stimulation nervaler Strukturen wird bei der Neuromodulation die
Informationsweiterleitung im und zum zentralen Nervensystem verändert. Die
Wahrnehmung chronischer Schmerzen kann dadurch reduziert oder komplett aufgehoben werden.
Trotz ihrer routinemäßigen Anwendung in Deutschland seit den 1980er Jahren existierten
bis heute höchstens Expertenempfehlungen zur Anwendung bei wenigen
Krankheitsbildern. Mit der nun kommentierbaren Leitlinie möchte die DGS die Neuromodulation als
festen Bestandteil eines multimodalen Therapiekonzeptes etablieren. (eb)