Androgensynthesehemmer auch ohne vorherige Chemotherapie?
Im Focus Onkologie
Androgensynthesehemmer auch ohne vorherige Chemotherapie?
Abirateron verbessert das Gesamtüberleben von Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) nach Chemotherapie. Pro tieren auch Patienten ohne vorherige Chemotherapie von der Substanz? F weiteren erapieoptionen limitiert. ür Patienten mit mCRPC sind die Daher wurde nun untersucht, ob Abirateron, ein Inhibitor der Androgenbiosynthese, bei diesen Patienten wirksam ist. In der randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie erhielten 1.088 Patienten mit mCRPC randomisiert entweder Abirateron (1.000 mg) plus Prednison (5 mg, zweimal täglich) oder Placebo plus Prednison. Die Studie wurde nach einer geplanten Zwischenanalyse entblindet, nachdem nach einer medianen Beobachtungsdauer von 22,2 Monaten 43 % der erwarteten Todesfälle einAbb.: Überlebenskurven der beiden Behandlungsgruppen.
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getreten waren. Die primären
Endpunkte waren das Überleben ohne
radiograsch nachweisbare Progression und das
Gesamtüberleben.
Ersteres betrug unter Abirateron plus
Prednison 16,5, unter Prednison allein
8,3 Monate (Hazard Ratio [HR] 0,53;
p < 0,001). Der Nutzen des
Androgensynthesehemmers war über alle
Subgruppen gegeben. Auch beim
Gesamtüberleben schnitt Abirateron besser ab
als Placebo: Das Sterberisiko war
signi
kant um 25 % niedriger (HR 0,75; p =
0,01), was einen starken Trend zu einem
verlängerten Gesamtüberleben anzeigt.
Prostatakarzinom: Unterbrechung mit Folgen
Die Versorgung des Prostatakarzinoms mit Androgenen abzuschneiden, ist
eine e ektive Therapie. Doch allzu schnell wird der Tumor resistent. Ob eine
Unterbrechung der Hormondeprivation dem vorbeugen kann?
D tasierten Prostatakrebs beträgt 2,5–
as mediane Überleben beim
metas
3 Jahre. Möglicherweise könnte eine Unterbrechung der Deprivation, solange noch keine Resistenz eingetreten ist, die Emp ndlichkeit des Tumors für weitere
hormonelle erapien erhalten. Ein
USTeam hat direkt die intermittierende
und kontinuierliche erapie bei 3.040
Männern mit neu diagnostiziertem,
metastasiertem, hormonsensitivem
Prostatakarzinom verglichen
(ECOG-Perfor
Auch hier war der Nutzen von
Abirateron über alle Subgruppen gegeben.
Auch in sekundären Endpunkten wie
der Zeit bis zum Beginn der
zytotoxischen Chemotherapie (25,2 vs. 16,8
Monate; HR 0,58), der Zeit bis zur
Opiatanwendung wegen krebsbedingter
Schmerzen (HR 0,69), der medianen Zeit bis
zum PSA-Anstieg (11,1 vs. 5,6 Monate;
HR 0,49) und der Zeit bis zur Abnahme
des Performancestatus (HR 0,82) war
die Kombination Abirateron plus
Prednison überlegen.
Fazit: Auch Patienten mit mCRPC, die
keine Chemotherapie erhalten haben,
pro tieren von Abirateron: Es verbessert
das progressionsfreie ebenso wie das
Ge
samtüberleben. Judith Neumaier
Ryan CJ et al. Abiraterone in metastatic prostate
cancer without previous chemotherapy. N Engl
J Med. 2013;368(2):138-48.
mance Status 0–2, PSA ≥ 5 ng/ml). Alle
erhielten sieben Monate lang ein
LHRHAnalogon und ein Antiandrogen. Die
1.535 Patienten, bei denen der
PSA-Spiegel auf ≤ 4 ng/ml el, wurden in zwei
Arme randomisiert: 765 bekamen eine
kontinuierliche, 770 eine
intermittierende erapie.
Nach median 9,8 Jahren unter der
kontinuierlichen erapie betrug das
mediane Überleben 5,8 Jahre, unter der
intermittierenden 5,1 Jahre (Hazard
Ratio [HR] 1,10). Die intermittierende
Behandlung war drei Monate nach Beginn
der erapie mit besserer erektiler
Funktion (p < 0,001) und besserer psychischer
Gesundheit (p = 0,003) verbunden,
später nicht mehr. Bei schwerwiegenden
Nebenwirkungen gab es keine signi
kanten Unterschiede zwischen den
Armen.
Fazit: Die Unterbrechungen der
Androgendeprivation führten zu kleinen
Verbesserungen der Lebensqualität.
Darüber hinaus sind die Ergebnisse
statistisch nicht abschließend zu bewerten.
Christina Berndt (...truncated)