Zur Verlaufsbeurteilung bei schwerer Azidose bleibt Labormessung Trumpf

Info Diabetologie, Mar 2012

A PDF file should load here. If you do not see its contents the file may be temporarily unavailable at the journal website or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.

Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15034-012-0018-4.pdf

Zur Verlaufsbeurteilung bei schwerer Azidose bleibt Labormessung Trumpf

Zur Verlaufsbeurteilung bei schwerer Azidose bleibt Labormessung Trumpf Pädiatrie Fragestellung: Erfüllt die Beta-Ketonmessung mit einem Ketonmessgerät die analytischen Kriterien für die Diagnosestellung und Therapiebegleitung einer diabetischen Ketoazidose unter stationären Bedingungen? Hintergrund: Die diabetische Ketoazidose (DKA) ist ein Notfall, der bei Fortschreiten oder später Diagnose zu einem erhöhten Risiko von Komplikationen führen kann, vor allem durch ein Hirnödem. Meistens erfolgt die Diagnose von den Patienten selbst oder im Ambulanzbetrieb durch die semiquantitative Messung von Urinketonen in Kombination mit erhöhtem Blutzucker, sowie im Kliniksetting zusätzlich mit einer Messung des Blut-pH. Diese Parameter werden aber auch zur Therapiesteuerung verwendet. Dabei korreliert die Messung der Urinketone nicht sehr gut mit der Bestimmung des Serum-Beta-Hydroxybutyrats (BOH), das während einer DKA ungefähr 75% der im Serum vorhandenen Ketonkörper repräsentiert. Diese Fehlbestimmung resultiert unter anderem daraus, dass die zur Urinketonmessung verwendete Methode vor allem Azeton und Acetoacetat misst. Da BOH jedoch während der Behandlung zu Acetoacetat metabolisiert wird, können die Urinketonspiegel trotz Besserung der Ketose sogar ansteigen. Daher ist eine direkte Messung von BOH während der DKA-Therapie notwendig. Das Precision Xceed Hand-Messgerät des Unternehmens Abbott kann aus frischen Blutproben bettseitig BOH messen. - Patienten und Methodik: Blutproben aller Patienten, die in einem 4-Monats-Zeitraum mit DKA in der Bostoner Kinderklinik aufgenommen worden sind, wurden sowohl mit einer Standard-Labormethode zur BOHBestimmung als auch parallel mit dem Handgerät auf die BOH-Konzentration hin untersucht. Wenn eine Urinprobe innerhalb von 30 Minuten vor oder nach Gewinnung der Serumproben erhältlich war, wurde außerdem mithilfe von Teststreifen auch eine Urinketonmessung vorgenommen. Es erfolgten Korrelationsanalysen der Serummessungen mit beiden Messmethoden Außerdem wurde das Verhältnis von pH, HCO3, Anionenlücke und BOH analysiert. Ergebnisse: 54 venöse Vollblutproben von 27 Patienten konnten im Vergleich analysiert werden. 37 dieser 54 Messungen waren im erlaubten Fehler-/Toleranzbereich (± 15%), von den übrigen 17 Messpaaren hatten 13 eine Abweichung von mehr als 25% (Abb. 1), die meisten dieser abweichenden Werte wurden bei Plasma-BOHKonzentration über 5 mmol/l gefunden. Bei Messungen unter 5 mmol/l korrelierten die beiden Messmethoden gut. Zur Einschätzung der beiden Meßmethoden im Verlauf einer DKA wurden 8 Patienten im Verlauf mehrfach gemessen. Dabei zeigte sich ein Abfall des BOH mit der Standardmethode, während die Messung mit dem Handgerät relativ unverändert blieb, bis die BOH-Spiegel unter 5,0 mmol sanken. Die Korrelationen zwischen der Standard-BOHMessung und dem pH, HCO3 und der Anionenlücke sowie der Urinketonmessung waren eher gering. Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Standard-BOH-Messung im Gegensatz zur Handgerätmessung durch Acetoacetat nicht beeinflusst wurde. Schlussfolgerungen: BOH-Messungen mit dem Precision Xceed korrelieren bis zu 3 mmol sehr gut mit den Standard-Labormessungen. Daher kann man die Testreifenmethode lediglich zur Diagnostik einer Ketoazidose heranziehen. Insbesondere bei Verlaufsbeurteilungen von Patienten mit BOH-Werten über 5 mmol zeigen sich aber erhebliche Abweichungen von der Standardmethode (...truncated)


This is a preview of a remote PDF: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15034-012-0018-4.pdf

Zur Verlaufsbeurteilung bei schwerer Azidose bleibt Labormessung Trumpf, Info Diabetologie, 2012, pp. 31-31, Volume 6, Issue 1, DOI: 10.1007/s15034-012-0018-4