Arthroskopische Eingriffe am Kniegelenk
M.J.Strobel
Sporthopaedicum Straubing
ATOS Privatklinik
Mnchen
-
Ambulante arthroskopische Eingriffe am
Kniegelenk sind populr, da sie den
Patienten wenig belasten. Zudem fhlt sich
dieser bei einem ambulanten Eingriff
nicht so krank wie bei einer stationren
Aufnahme fr mehrere Tage, v. a. wenn er
dort z. B. bei der Aufnahme gefragt wird:
Wen sollen wir beim Auftreten von
Komplikationen benachrichtigen? Nicht zuletzt
auch aus Kostengrnden wird der
ambulante Eingriff von den Kostentrgern
favorisiert, manche Patienten werden sogar
dazu gedrngt, sich nur ambulant
operieren zu lassen.
Dennoch gilt es sowohl fr den
operativ ttigen Arzt als auch fr den Patienten,
die ambulante Operation sorgfltig
abzuwgen. Hierbei ist nicht nur die
Indikation als Kriterium heranzuziehen, sondern
es sind v. a. die sozialen Bedingungen,
in denen der Patient lebt, als wichtiges,
manchmal sogar limitierendes
Entscheidungskriterium zu beachten.
Definition und Qualifikation
Nach den Richtlinien der
Bundesrztekammer zur Qualittssicherung wird die
ambulante Operation wie folgt definiert:
Die ambulante Operation ist dadurch
gekennzeichnet, dass der Patient im
Allgemeinen die Nacht vor und nach dem Eingriff zu
Hause verbringt. Ausgenommen sind sog.
Kleineingriffe, die in Art und
Behandlungsumfang im Benehmen mit den medizinisch
wissenschaftlichen Fachgesellschaften und
Berufsverbnden zu regeln sind.
Es ist sicherzustellen, dass der Patient
durch den ambulant durchgefhrten
Eingriff whrend der pr-, peri- und
postoperativen Behandlung keinem hheren
Risiko (auch in Zusammenhang mit der
postoperativen Betreuung) ausgesetzt sein
darf als bei einer Behandlung unter
stationren Bedingungen.
Die fachspezifischen Anforderungen
zur Qualittssicherung ambulanter
Operationen werden in den Anlagen zu dieser
Richtlinie geregelt. Diese Anlagen wurden
von der Bundesrztekammer in
Zusammenarbeit mit den jeweils zustzlichen
medizinisch-wissenschaftlichen
Fachgesellschaften und Berufsverbnden
erstellt:
Die persnliche Qualifikation der
ambulant operierenden rzte bzw. der
Ansthesisten entspricht dem Facharztstandard.
Der Facharztstandard setzt ausreichende
Kenntnisse, Fhigkeiten und Fertigkeiten in
der Notfallmedizin und der Beherrschung
pr-, peri- und postoperativer
Komplikationen in Zusammenhang mit der
durchgefhrten Operation bzw. Ansthesie voraus.
Der Operateur hat zudem dafr Sorge
zu tragen, dass gegebenenfalls beteiligtes
Assistenzpersonal in ausreichender Zahl
mit einer ausreichenden Qualifikation zur
Verfgung steht.
Demnach werden sowohl hinsichtlich
der Ziele der ambulanten Operation als
auch der Qualitt hohe Anforderungen
an den Operateur, den Ansthesisten und
das Assistenzpersonal gestellt.
Ambulante Operationen lassen sich
bekanntlich nicht in den normalen Alltag
eines Krankenhauses integrieren. Das
Denken im Krankenhaus ist zudem
dadurch geprgt, dass der Tagesablauf durch
die Arbeitszeiten des Personals bzw. die
Arbeitszeiten und Motivation der
Ansthesisten begrenzt bzw. limitiert wird.
Zudem ist zu bedenken, dass es sich bei
ambulanten Operationen um kleinere
Eingriffe handelt, gleichzeitig aber das
Operationspersonal hinsichtlich der
Wechsel- und Reinigungszeiten des
Operationssaales (OP) auf grere Operationen
eingestellt ist. Hinzukommt, dass die
Entlohnung des gesamten
Operationspersonals nicht in Abhngigkeit der geleisteten
Arbeits- bzw. durchgefhrten
Operationszahl erfolgt, sondern vom
Krankenhaustrger in der Tarifstruktur (ffentlicher
Dienst) vorgegeben wird. Eine
Mehrarbeit, wie sie z. B. bei ambulanten
Operationen notwendig ist hier kmmert sich
das Operationspersonal auch um die
Vorund Nachbetreuung der ambulanten
Patienten, ist im Krankenhaus keinesfalls
vorgesehen.
Hier sind neue Stellen und neue
Rumlichkeiten zu schaffen, um z. B. einen
Einschleusungsbereich, einen Aufwachraum
und einen Ausschleusungsbereich zu
bieten. Auch die interne Logistik des
Operationsteams mit Erstellen des
Operationsberichtes unmittelbar nach der Operation
muss im Gegensatz zum normalen
stationren Ablauf komplett gendert
werden. Zum Entlassungszeitpunkt sollte der
ambulant operierte Patient sein
Operationsprotokoll bzw. den Operationsbericht
einschlielich der zu erfolgenden
Nachbehandlung erhalten. Zudem mssen ihm
z. B. Rezepte, Medikamente, Gehsttzen
oder sonstige orthopdische Hilfsmittel
ausgehndigt bzw. zur Verfgung gestellt
werden. Dieser gesamte Ablauf erfordert
ein vlliges Umdenken und
Umstrukturieren im Vergleich zum stationren
Vorgehen. Der Operateur sollte nach der
Operation mit dem Patienten immer das
weitere Vorgehen in einem persnlichen
Gesprch erklren. Auch dies steht im
deutlichen Unterschied zum normalen
stationren Behandlungsablauf.
Ambulante Operationen
in der Praxis
Viele niedergelassene Kollegen sind
dazu bergangen, ambulante Operationen
in ihrer Praxis durchzufhren. Hierzu
werden 1 oder 2 Praxisrume
umgestaltet, ohne dabei jedoch die strengen
Qualittskriterien, die an ein effizientes
ambulantes Operieren zu stellen sind,
komplett erfll (...truncated)